Kommunikationswissenschaftlerin Fachbeirat der St. Leonhards Akademie Gesundheits-, Umwelt-Journalistin Expertin für Berufungsberatung

Wichtige Säulen eines gesunden Lebensstils zur Stärkung der Abwehrkräfte

Der nächste Winter kommt bestimmt. Und damit die Hochphase für das Schwächeln unseres Immunsystems. Nicht nur äußere Faktoren, wie das typische kalt-nasse Grippe-Wetter, sondern auch vermehrt ansteckende Viren kommen dann wieder auf uns zu. Spätestens seit Corona sollten wir besser ganzjährig unser Möglichstes tun, um unser Immunsystem zu stärken, damit unsere eigenen Abwehrkräfte etwaigen Viren trotzen. Durch eine gesunde, ausgeglichene Lebensweise und das Beachten einiger Gesundheits-Tipps kann man hier für die eigene Gesundheitsvorsorge eine Menge tun.


So funktioniert unser Immunsystem

Unser Immunsystem ist das Abwehrsystem unseres Körpers, welches im gesamten Körper wie ein Schutzwall verteilt ist. Dazu gehören unsere Haut mit dem Säureschutzmantel, unsere Schleimhäute, unser Lymphsystem mit unserem Knochenmark und unserer Milz, unser Blutsystem und vor allem unser Darm. Kommen Krankheitserreger , Viren, Bakterien und Fremdstoffe in unser System, dann schlagen die jeweils zuständigen Bereiche des Immunsystems Alarm und setzen ihre Abwehrmechanismen in Gang. Auf diese Weise sollen Keime, Viren und Erreger draußen bleiben und möglichst nicht ins Körperinnere gelangen.

Unsere Immunabwehr funktioniert in drei Stufen. Stufe eins sind die anatomischen Barrieren, dazu gehören unsere Haut und alle Schleimhäute, gewissermaßen der Schutzschild des Körpers. In unserem Atemwegen sowie in unserem Magen-Darm-System befinden sich überall Schleimhäute mit Flimmerhärchen, die beim Eindringen von Erregern einen Schleimfilm, ein Sekret oder eine Flüssigkeit bilden, um die Erreger heraus zu transportieren. Gelangen die Erreger dennoch in unser Körperinneres, dann greift Stufe 2, die sog. unspezifische Immunabwehr. Dies geschieht insbesondere dann, wenn die Barrieren der Haut und der Schleimhäute, auch und ganz besonders im Darm beschädigt sind und in unsere Blutbahnen gelangen. Dann kommen unsere Fresszellen und weißen Blutkörperchen zum Einsatz, um die schädlichen, körperfremden Stoffe und Erreger zu eliminieren. Die Fresszellen sind in unserem Lymphsystem enthalten, wozu auch die Mandeln und Polypen sowie die Milz gehören. Wenn auch hier die Bekämpfung der Viren, Bakterien und körperfeindlichen Erreger nicht gelingen konnte, dann greift die dritte Stufe, die sog. spezifische Immunabwehr, bestehend aus den Lymphozyten im Knochenmark.

Starke Abwehrkräfte kann man antrainieren

Die gute Nachricht: Der Körper muss und kann lernen passende Lymphozyten gegen Erreger zu bilden, man kann sein Immunsystem also regelrecht trainieren. Dazu ist es hilfreich zu wissen, wie das körpereigene System funktioniert. In der Gesundheitslehre nach Sebastian Kneipp spricht man von der sog. Regulationsfähigkeit. Darunter versteht man die Fähigkeit die Körpertemperatur zu steuern. Kommen Erreger in der Körper, wie z.B. unwillkommene Grippeviren oder sonstige Viren, dann fährt der Körper seine Körpertemperatur hoch. Durch leichtes Fieber, oder auch erhöhte Temperatur wie man sagt, wird die Produktion der weißen Blutkörperchen angeregt, der oben erklärten Fresszellen, damit diese in der Überzahl sind und die Viren wie auch Bakterien fressen. In der Kneipp-Therapie unterstützt man daher mit der sog. Reiz-Therapie mit warmen und kalten Wasseranwendungen das Trainieren der körperlichen Regulationsfähigkeit. Durch Wechselgüsse oder gezielte Kaltwasser-Anwendungen wird der Körper trainiert schneller Wärme zu produzieren. Durch die Wärmeregulation bzw. die gestärkte Regulationsfähigkeit wird auch das Immunsystem stimuliert. Uwe Steinacher, Fachlehrer an der Sebastian-Kneipp-Schule erklärt die Zusammenhänge.


Die Top 10 der Immun-Booster

Generell gibt es darüber hinaus einige zentrale Säulen des gesunden Lebensstils, mit denen man sein Immunsystem trainieren und damit stärken kann. Denn wie schon der französische Physiologe Claude Bernard um 1870 sagte: „Der Erreger ist nichts. Das Milieu ist alles!“ Damit meint er, wenn wir unser körpereigenes Milieu, unser Immunsystem soweit stärken und trainieren, dass unser Körper die Immunabwehr selber in den Griff bekommt, dann kann uns der Erreger auch nicht umwerfen. Zur Stärkung des Immunsystems gibt es in Kombination viele einzelne Bausteine, von denen die folgenden besonders wichtig sind:

1. Sich ausgewogen und gesund ernähren, mit überwiegend pflanzlicher Frischkost, wertvollen kaltgepressten Ölen, hochwertigem Eiweiß und vielen Vitalstoffen. Siehe dazu folgenden Artikel:  Die Darmmilieu-stärkende Ernährung nach Dr. Anne Katharina Zschocke

2. Ausreichend reines Wasser trinken, um die Vitalstoffe zu den Zellen zu transportieren und die angefallenen Schadstoffe, Gifte und Stoffwechselendprodukte schnell und umfassend auszuschleusen. Siehe dazu folgenden Artikel:  Die Bedeutung des Wassertrinkens von HP Elke Maria Freier

3. Wildkräuter in den Speiseplan einbauen, denn Unkräuter wie Brennnessel und Löwenzahn haben unglaublich viele Vitalstoffe und sind frisch gepflückt und z.B. mit Quellwasser und Obst zum Smoothie verarbeitet ein wahrer Immun-Booster. Siehe dazu folgenden Artikel: Wildkräuter stärken unsere Gesundheit 

4. Lebensmittel mit Enzymen essen, wie z.B. Sauerkraut sowie Würzen mit Fermentationswürzmitteln, die nicht nur viele Enzyme haben, sondern auch basenreich ist, was wiederum unser körpereigenes Milieu optimiert. Siehe dazu folgenden Artikel von Heilpraktikerin Sabine Mühlbauer mit praktischen Tipps zu lebendiger Nahrung: Iss was Du willst, Hauptsache lebendig

5. Verzicht auf Giftstoffe, Alkohol und Nikotin, um den Verzicht auf Genussgifte wissen die meisten Menschen, weniger jedoch welche gesundheitsschädigende Rolle künstliche Zusatzstoffe wie auch Mikroplastik spielen. Siehe dazu folgenden Artikel: Über den gesundheitlichen Nutzen eines gesunden Lebensstils von Nadine Graml

6. Regelmäßig Detoxen, denn Fasten und Entgiften ist nicht nur ein wahrer Jungbrunnen, sondern ebenfalls ein regelrechter Immun-Booster, damit der Körper wieder besser an seine ursprünglichen Kräfte heran kommt. Hier findest Du zahlreiche Tipps zum ganzheitlichen Detoxen.


7. Regelmäßig ausreichende Bewegung, am besten mit Schwitzen, um das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem zu stärken und Gifte über die Haut abzugeben. Siehe dazu folgenden Artikel:  Bewegung als Grundlage für unsere Gesundheit von Michi Steinkohl

8. Sonnenlicht tanken um natürlich Vitamin D zu speichern, am besten je nach Hauttyp in den warmen Monaten 15-30 Minuten möglichst weit unbekleidet und ohne Sonnenschutzmittel.

9. Stress reduzieren, tägliche Entspannungs-Sequenzen einbauen, am besten durch Tiefenatmung zu einer Tiefenentspannung plus hoher Sauerstoffversorgung kommen. Siehe dazu unsere Tipps auf Instagram: Der Jungbrunnen des Dr. Shioya und seine Tiefenatmung

10. Genügend Schlaf für eine gute nächtliche Regeneration, denn in der Nacht werden unsere Zellen repariert und wir bauen sogar Abwehrkräfte auf, selbst Kopfschmerzen verringern sich durch die Optimierung der Schlafqualität. Siehe dazu folgenden Artikel:  Verbesserung der Schlafqualität von Komplementärmedizinerin Nadine Graml

In Kombination können wir also mit einem gesunden Lebensstil, möglichst natürlicher Nahrung, ausreichenden Vitalstoffen und Wassertrinken, plus täglicher Bewegung in frischer Luft mit tiefen Atemzügen und einem möglichst stress-reduzierten Leben mit Entspannung und gutem Schlaf so viel für unser Immunsystem tun, wie wir uns das oft nicht bewusst sind. Corona hat uns gezeigt, wie wertvoll Zeit alleine mit uns selbst sein kann. Vielleicht können wir in Zukunft mehr Zeit bewusst für unsere Gesundheit nutzen.


 


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