Buchvorstellung Sebastian Kneipp – Meine Wasserkur

1. Sebastian Kneipps Zitate: Mit Wasser alle Krankheiten heilen
2. Kneipp: Gesund ist Ordnung – Krankheit gestörte Ordnung
3. Zweck der Kneipp-Wasseranwendungen: auflösen, ausscheiden und kräftigen
4. Die Kneipp-Wasserkur und die warmen und kalten Wasseranwendungen
5. Das Trinken von Wasser und die Verordnung von Trinkkuren
6. Ein Buch, welches das Verständnis von Gesundheit erweitert
7. Über das Leben und Wirken von Sebastian Kneipp

„Wer immer die Wirkungen des Wassers versteht und in seiner überaus mannigfaltigen Art anzuwenden weiß, besitzt ein Heilmittel, welches von keinem anderen Mittel übertroffen werden kann.“ Dieses Zitat stammt aus dem weltberühmten Gesundheitsbuch des Pfarrers und Wasserdoktors Sebastian Kneipp aus Bad Wörishofen. Die Kneipp-Wassertherapien werden inzwischen weltweit von Millionen Menschen angewendet und haben an Aktualität nichts eingebüßt. In diesem Buch findet man die Beschreibung und Anwendung aller wichtigen Kneipp-Wasseranwendungen und bekommt dazu einen Einblick in das Leben und Denken eines Meisters seiner Zeit, dem die Gesundheit von Körper, Geist und Seele seiner Mitmenschen zutiefst am Herzen lag.

1. Sebastian Kneipp Zitate: Mit Wasser alle Krankheiten heilen

Die Wasserheilkunde und Sebastian Kneipp sind untrennbar miteinander verbunden. Von seinen unzähligen Patienten und Heilungssuchenden, denen er mit seiner Wasserkur helfen konnte, wurde er jahrzehntelang gebeten, dieses Wissen doch einmal aufzuschreiben. Er, der selber in jungen Jahren nach schwerer Tuberkulose-Krankheit durch Wasser geheilt wurde, kam gegen Ende seines Lebens dieser Bitte endlich nach und hinterlässt damit auch sein Lebenswerk – in aller Bescheidenheit geschrieben, so wie er selber war. So verweist er bereits in seinem Vorwort auf die Ärzteschaft, der er hohen Respekt zollte und zitiert den Badearzt und Operateur Dr. Bernhuber aus Rosenheim (1889) wie folgt „Mit Wasser werden Krankheiten geheilt, wo andere Mittel keine Hilfe mehr bringen können.“ Mit diesen Worten beschreibt er, was er selber an unzähligen Patienten erlebt hatte, die nach und nach sogar aus aller Welt zu ihm nach Bad Wörishofen in Oberbayern reisten, der Kurort, welcher durch Kneipp berühmt wurde.

Innerhalb weniger Jahre, noch Zeit seines Lebens, erreichte sein Buch „Meine Wasserkur“ über 60 Auflagen. Inzwischen ist es in viele Sprachen weltweit übersetzt worden und die Zahl der Auflagen sind nicht mehr zu zählen. Entstanden ist daraus eine weltweite Kneipp-Gesundheitsbewegung, die das Wissen des Wasserarztes und Pfarrers heute noch weitergibt. 1894 schrieb er im Vorwort der 50. Auflage das Geleitwort der Verbreitung des Kneipp´schen Wasserwissens: „Lernet das Wasser und seine Anwendungen und Wirkungen recht kennen, und es wird Euch Hilfe bringen, wo Hilfe noch möglich ist.“ Mit dem daraus folgenden Auftrag an seine Leser, bzw. Therapeuten: „Nehme Dich der Kranken an, dass sie gesund werden! Sei gut Freund der Gesunden, dass sie nicht erkranken!“

2. Kneipp: Gesundheit ist Ordnung – Krankheit gestörte Ordnung

Dabei hatte Sebastian Kneipp eine klare Definition von Gesundheit und der Entstehung von Krankheit: „Die Wohlordnung, Gesundheit genannt, wird aufgehoben durch die verschiedenartigsten Störungen … welche man mit dem Namen „Krankheit“ bezeichnet.“ Er brachte den Zustand von Gesundheit und Krankheit im Menschen mit dem Zustand seines Blutes in Verbindung, das wie der ganze Mensch überwiegend aus Wasser besteht und an der Zuführung von Nährstoffen wie auch dem Abtransport von Abfall- und Giftstoffen elementar beteiligt ist: „Gleich wohl geordneten Bewässerungsanlagen durchzieht das Adernetz mit seinem roten Lebenssafte den ganzen Körper, alles, jeden Teil, jedes Organ des Körpers …“ so Kneipp, woraus er schlussfolgerte, dass der Mensch dem Blut gutes Wasser zuführen muss, um die Lebenssäfte gesund zu erhalten und Schädigendes auszuleiten.

3. Zweck der Kneipp-Wasseranwendungen: auflösen, ausscheiden und kräftigen

Sebastian Kneipp ordnet dem Wasser als Heilmittel in diesem Zusammenhang folgende Fähigkeiten zu: Wasser könne Störungen auflösen, innerlich ausleiten und äußerlich abwaschen sowie den Organismus kräftigen. Genau beschreibt er es so: „Wasser und speziell unsere Wasserkur heilt alle überhaupt heilbaren Krankheiten; denn ihre verschiedenen Wasseranwendungen zielen darauf ab, die Wurzeln der Krankheit auszuheben: sie sind imstande a) die Krankheitsstoffe im Blut aufzulösen, b) das Aufgelöste auszuscheiden, c) das so gereinigte Blut wieder in die richtige Zirkulation zu bringen, d) endlich den geschwächten Organismus zu stählen, d.h. zu neuer Tätigkeit zu kräftigen.“ Aus dieser Betrachtungsweise entwickelte er seine nach ihm benannten Wasseranwendungen.

4. Die Kneipp-Wasserkur und die warmen und kalten Wasseranwendungen

In seinem Buch stellt er die Wasseranwendungen seiner Wasserkur ausführlich vor. Sie umfassen Umschläge, Bäder, Dämpfe, Güsse, Waschungen, Wickel und schließlich das Trinken des Wassers. All diese Anwendungen haben ihre Aufgabe beim Auflösen und Ausscheiden der Krankheitsstoffe sowie der Kräftigung des Organismus. Dabei gibt es Anwendungen mit warmem und mit kaltem Wasser, wobei letztere der Abhärtung und Stärkung dienen. Die überwiegende Anzahl der Kneipp´schen Wasseranwendungen erfolgen mit kaltem Wasser. Kneipp betonte, je kälter, desto besser (Kältereiz). Er betrachtete bereits vor über 150 Jahren die moderne Menschheit als verweichlicht und betont im gesamten Buch die Wichtigkeit der Abhärtung für unser Immunsystem. Eine besondere Wirkung schreibt der Wasserarzt daher den meist nur sehr kurz andauernden Kaltwasser-Anwendungen zu. So werden die Produktion innerer Körperwärme und damit die Selbstheilungskräfte angeregt.

5. Das Trinken von Wasser und die Verordnung von Trinkkuren

Über das Trinken schrieb Pfarrer Kneipp, Wasser sei „das unverfälschte Getränk, das in jedem Quell der liebe Herrgott spendet“ und für „den Menschenkörper am besten und am förderlichsten“. Daher haben bis heute die  Trinkkuren mit heilendem Quellwasser im medizinisch-therapeutischen Leistungsumfang der Kneipp-Kuren einen besonderen Platz. Auf der Seite „Gesundes Bayern“ des Bayerischen Heilbäder Verbands, zu dem auch Bad Wörishofen gehört, wird die Trinkkur beschrieben „als ältestes Naturheilmittel, das sich seit mehreren Jahrhunderten bewährt hat“ und für „ärztlich verordnete Therapien und chronische Erscheinungen geeignet“ sei. Damit bekommt altes Wissen auch in der modernen Schulmedizin seinen Platz.

6. Ein Buch, welches das Verständnis von Gesundheit erweitert

Insgesamt ist das Buch „Meine Wasserkur“ von Sebastian Kneipp ein besonderer Lesegenuss. Man hat das Gefühl, man höre dem Meister der Gesundheits-Praxis persönlich zu, gewinnt Einsichten in sein Leben seiner Zeit und erkennt viele Zusammenhänge der Gesundheit, die in unserem klassischen Schul- und Bildungssystem wenig zu finden sind. Der Kneipp-Bund mit anhängender Sebastian-Kneipp-Akademie verbreiten das Vermächtnis des Wasserarztes in die ganze Welt. Wasser spielt bei diesem Therapiekonzept zur Erhaltung oder Wiederherstellung von Gesundheit in allen Lebensbereichen eine vordergründige und ganz besondere Rolle. Daher ist das Buch „Meine Wasserkur“ nicht nur Sebastian Kneipps Vermächtnis, sondern auch heute noch ein wichtiges Standardwerk der Gesundheitsliteratur.

7. Über das Leben und Wirken von Sebastian Kneipp:

Sebastian Kneipp (1821-1897) war Pfarrer und kümmerte sich sehr um die Leiden der Menschen, die zu ihm kamen. Er selbst schreibt in seinem Buch „Meine Wasserkur“, dass er den Menschen irgendwann nicht nur bei ihren seelischen sondern auch bei ihren körperlichen Leiden helfen wollte. Da er selber in jungen Jahren schwer an Tuberkulose erkrankt war und durch Wasseranwendungen geheilt wurde, half er zunächst einem Studienfreund und später immer mehr Menschen mit seiner Wasserkur, bestehend aus kalten Güssen, Tauchbädern, kalten und warmen Wickeln, usw. Durch die großen Erfolge seines Wirkens machte seine Wasserkur bald die Runde und es kamen immer mehr Menschen aus immer weiterer Entfernung zu ihm nach Bad Wörishofen. Nach anfänglicher Gegenwehr der Obrigkeit, wurde ihm durch seine sagenhaften Erfolge bei Menschen aller Herkunft erlaubt, drei Stiftungen einzurichten: das Kneippianum, das Sebastianeum und die Kneippsche Kinderheilstätte, die heute noch existieren. Am Ende seines Lebens schrieb er seine „Ordnungstherapie“ auf, zu lesen in seinen beiden bekanntesten Büchern „Meine Wasserkur“ und „So sollt ihr leben“. Sein Gesundheitswissen hat sich bis heute bewährt und weltweit verbreitet.

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Kneipp-Bund e.V.: Die Gesundheitsidee und Wasser als natürliches Heilmittel:
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