Übersäuerung und zu wenig Wasser trinken hängen zusammen, denn unser Zellstoffwechsel braucht zur Entgiftung und zum Abtransport der Schlacken und Toxine unbedingt reines Wasser. Kaffee, Tee oder Süßgetränke können diese Aufgabe nur unzureichend erfüllen, denn die Zellen müssen dazu erst das Wasser aus dem Getränk herausfiltern und umwandeln, ein Energieaufwand, den ein zunehmend verschlackter Körper oder kranker Mensch immer weniger hat. Meine Erfahrung ist: Je übersäuerter ein Mensch ist, umso weniger Durst hat er auf Wasser, wobei er genau dieses bräuchte. In meinem Interview erkläre ich, wie Wassertrinken und Entsäuerung zusammen hängen:


1. Wasser ist das wichtigste Medium für unseren gesamten Stoffwechsel 


Wasser ist DAS Transportmittel in unserem gesamten Zellstoffwechsel – ohne Wasser geht gar nichts. Es gelangt in alle Bereiche unseres Körpers, sogar dorthin, wo wir keine Blutgefäße haben. Hier ist es der  Hauptakteur des Zellstoffwechsels, es bringt die Nährstoffe in die Zellen hinein und transportiert die Stoffwechselendprodukte, also die Schlacken, aus den Zellen wieder heraus. Besonders in den Zellzwischenräumen, dem sog. Bindegewebe, wo unser Organismus die meisten Schlacken und Toxine zwischenlagert, braucht es viel reines Wasser, um diese heraus zu transportieren.  Unterstützen wir unseren Stoffwechsel dabei nicht, kommt es immer mehr zur Übersäuerung. Dadurch verliert der Körper nach und nach immer mehr seine Selbstregulationskraft, also die Fähigkeit sich mit Nährstoffen zu versorgen und Schlacken und Schadstoffe auszuleiten, bis hin zur Stoffwechsel-Blockade.


2. Eine chronische Übersäuerung hat heute nahezu jeder Mensch


Die moderne Lebensweise, mit viel Stress und Hektik, die fehlende Zeit für eine gut gekaute Mahlzeit, die Belastung von Umweltgiften, Elektrosmog, Handystrahlung, sowie oft auch die falsche Ernährung und eben zu wenig Wasser trinken führen bei jedem Menschen heutzutage mehr oder weniger zu Übersäuerung. Aus meiner Praxiserfahrung führen diese 3-4 Haupt-Stressfaktoren zum Kippen des gesunden Stoffwechsels bzgl. zur Entgleisung des Säure-Basen-Haushalts:

  • Stress durch Zahnprobleme: z.B.  Einsatz von Zahnspangen in viel zu frühem Alter.
  • Schlecht Schlafqualität / schlechter Schlafplatz auf Störzonen
  • Seelische Herausforderungen in Beziehungen, Familie, Beruf,  psychischer Stress
  • Falscher bzw. übertriebenen Einsatz von Medikamenten, vor allem von Antibiotika

 


Jede Form der Übersäuerung und Säureblockaden bedeutet für den Körper Stress, wodurch er wiederum Säuren bildet, ein regelrechter Teufelskreis. Übersäuerung beginnt bei den meisten Menschen mit leichten Rückenbeschwerden oder Morgensteifigkeit, wird aber oft gar nicht damit in den Zusammenhang gebracht. In der Folge kommt es dann zu weiteren Befindlichkeitsstörungen und Krankheiten.


3. Entsäuerung der Zellen für eine gesunde Säure-Basen-Balance


Wird eine Übersäuerung festgestellt (dazu gibt es den Urin-Test – siehe unten) sollte so bald als möglich die  Entsäuerung beginnen und zwar extrazellulär (in den Zellzwischenräumen/ Interstitium/ interzellulärer Raum). Die wichtigsten Maßnahmen sind Basenbäder, die Einnahme von Basenmittel, die typengerechte Ernährung je nach Stoffwechsel-Typ (siehe Broschüre unten), ausreichend Bewegung mit Schwitzen, gute Atmung und Schlafoptimierung und last but not least das Wasser trinken. Wenn es um das Thema Entsäuern geht, ist es entscheidend, dass es die Mittel schaffen, Säurekristalle oder Säure-Eiweißverbindungen im Bindegewebe (Zellzwischenraum) wirklich zu lösen und „auszutreiben“ – dies sieht man am zunehmend saureren pH-Wert im Morgenurin in den ersten Wochen. Daher empfehle ich die Einnahme von Mikronährstoffen wie Basenpulver und Enzyme. Für alle Mikronährstoffe aber gilt die Erfahrung, dass ihre Wirkungen verbessert oder sogar erst ermöglicht werden durch ausreichendes Trinken eines guten stillen lebendigen Wassers.


4. Wasser trinken ist die Basis bei der Therapie von Übersäuerung


Wenn in  der Therapie einer hochgradigen Übersäuerung ist Wasser schlichtweg die Grundbasis, um die Schlacken und damit die Säuren im Zellverband zu lösen und anschießend abzutransportieren. Wasser ist wie gesagt das Transportmittel und auch das Lösungsmittel im Organismus. Daher brauchen wir Wasser zur Unterstützung aller genannten Entsäuerungs-Maßnahmen. In meiner Praxis habe ich die Erfahrung gemacht, dass Patienten plötzlich mehr Wasser trinken, wenn sie sich ein Wasser aussuchen, welches ihnen schmeckt. Dazu gibt es den Sensorik-Test, bei dem man mittels Mundsensorik testet, welches Wasser sich am leichtesten trinken lässt. Hier kann man auch den Unterschied zwischen Leitungswasser und einem guten Quellwasser schmecken.


5. Je reiner das Wasser umso besser seine Lösungskraft im Organismus


In meiner Praxis hat sich gezeigt, dass auch die Wasserqualität eine Rolle spielt: je reiner und lebendiger das Wasser ist, umso stärker seine Lösungskraft. Und das kann man so erklären. Die Wasserkanälchen sind noch viel weiter verzweigt als die Blutgefäße, sie reichen bis in den letzten Winkel unseres Organismus, auch und besonders in die Zellzwischenräume, wo ja die meisten Schlacken und Säuren abgelagert sind. Trinkt man ein gutes reines Wasser, dann unterstützt man den Zellstoffwechsel bei der Entschlackung und Entsäuerung. Ich empfehle daher bei Übersäuerung gutes stilles Quell- und Mineralwasser aus Glasflaschen, ohne Mikroplastik und ohne Kohlensäure. Leitungswasser ist bei einem ohnehin schon belasteten Organismus nicht optimal, wegen der Restschadstoffe, die im wiederaufbereitetem Leitungswasser enthalten sind und wiederum zur Übersäuerung beitragen.


6. Wasser trinken am besten überall in den Alltag integrieren


Die üblich empfohlene Trinkmenge von 2-3- Liter Wasser je nach Gewicht kann ich als Richtwert bestätigen.  Viele Menschen sagen sie schaffen es nicht so viel Wasser zu trinken, daher baue ich bei dem Thema auch keinen Druck auf, sondern empfehle erst einmal mit einem halben Liter zimmerwarmen Wasser am Morgen nüchtern zu beginnen. Morgens ist die Zeit der Entgiftung, d.h. wir unterstützen unseren Körper wunderbar dabei, wenn wir als erstes 2 Gläser Wasser trinken. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich dadurch auch das Durstgefühl verändert. Trinken wir mehr Wasser, signalisiert uns der Körper „ich brauche mehr davon“. Auch berichten meine Patienten davon, dass sie mehr trinken, seitdem sie ihr Lieblingswasser gefunden haben. Wichtig ist nur, dass wir nicht zum Essen trinken, um die für die Verdauung so wichtigen Enzyme nicht zu verdünnen. Am besten 10 min vor dem Essen noch ein Glas trinken und dann 30-45 min nach dem Essen erst wieder damit beginnen.


7. Hilfreich: Der „Ratgeber Trinken“ mit Trinkprotokoll


Im „Ratgeber trinken“ der St. Leonhards Akademie findet man auch viele Praxis-Tipps rund um das gesunde Wasser Trinken, auch eine Anleitung des Sensorik-Tests. Besonders hilfreich finde ich das sog. „Trink-Protokoll“ zum Ausdrucken, womit man leicht einen Überblick über die tägliche Wasser-Trinkmenge bekommt. Insgesamt kann ich als Stoffwechsel-Experte nur noch einmal betonen, dass Wasser – reines Wasser – an allen Stoffwechselprozessen im gesamten Organismus und Zellverband unmittelbar beteiligt ist. Daher können wir uns – nicht nur, aber gerade und auch – bei Übersäuerung durch ausreichendes bzw. vermehrtes Trinken eines guten, reinen Wassers selber aktiv helfen, wieder in eine gesunde Säure-Basen-Balance zu kommen.


Hier lesen Sie einen weiteren Artikel von HP Bernhard Röhrl über die „Gesunde Säure-Basen-Balance“:Weitere Artikel zu diesem ThemaHier finden Sie eine Anleitung, wie Sie ihren eigenen Übersäuerungs-Status messen können:Zur Broschüre Weitere Videos über Wasser in der Medizin finden Sie in unserem Youtube-Kanal:Zu unserem YouTube-Kanal


Medizinischer Disclaimer:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung geeignet. Alle hier zusammen gestellten Informationen stellen keinen Ersatz für eine professionelle ärztliche bzw. therapeutische Beratung, Diagnose oder Behandlung dar. Alle Informationen dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Die Inhalte stellen keine Empfehlung von Behandlungen oder Naturheilmitteln dar. Wir empfehlen die Informationen von einem Arzt überprüfen zu lassen. Auch wenn die Inhalte mit großer Sorgfalt erstellt wurden, übernehmen wir keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben.

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