Kommunikationswissenschaftlerin Fachbeirat der St. Leonhards Akademie Gesundheits-, Umwelt-Journalistin Expertin für Berufungsberatung

 


Es sieht gleich aus und entspricht keiner der 5 Geschmacksrichtungen: Wasser. Dennoch kann Wasser so unterschiedlich schmecken, dass es inzwischen sogar Wasser-Sommeliers gibt. In diesem Artikel gehen wir dem Geschmackserlebnis Wasser auf die Spur und wie wir das „Wasser-Schmecken“ für unsere Gesundheit nutzen können.


1. Die Mundsensorik – Wunderwerkzeug des Geschmackserlebnis
2. Warum das Schmecken von Wasser eine Sonderrolle einnimmt
3. Wasser ist nicht gleich Wasser und schmeckt auch anders
4. Die Wirksensorische Prüfung von Quell- und Leitungswasser
5. Der Sensorik-Test: Wasser schmecken lässt sich lernen
6. Wie unterscheide ich das für mich beste Wasser?
7. Fazit: Wasser schmecken für die Gesundheit


Die Mundsensorik – Wunderwerkzeug des Geschmackserlebnis


Der Begriff „Sensorik“ lässt sich vom lateinischen „sentire“ (fühlen, empfinden) ableiten und bezeichnet alle Bestandteile unseres menschlichen Systems, welche die Wahrnehmung betreffen. Von der Natur wurde der Mensch mit fünf Sensoren ausgestattet. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten. Die fünf Sinne werden benötigt, um Informationen aus der Umwelt aufzunehmen und dafür zu nutzen, wachsam zu sein, uns gesund zu versorgen und zu schützen. Besonders hinsichtlich Essen und Trinken können wir so z.B. schmecken und spüren, was uns guttut und was nicht.

Eine besondere Rolle bei unseren Sinnesorganen nimmt die Mundsensorik ein und hier ganz speziell noch einmal das Schmecken unterschiedlicher Wässer. Beim Schmecken werden die Konsistenz und Struktur der aufgenommenen Nahrung und Getränke durch die Lippen und den gesamten Mundinnenraum wahrgenommen. Die zentrale Rolle dabei spielen unsere Geschmacksknospen, die kleinen spürbaren Erhebungen auf der Zunge. Erwachsene haben etwa 2000 dieser Rezeptoren und die in den Geschmacksknospen enthaltenen Sinneszellen erneuern sich wöchentlich.

Mit diesen Sinneszellen können wir nicht nur Geschmacksrichtungen, sondern auch die Temperatur und die Beschaffenheit erspüren. Geschmackswahrnehmungen sind individuell und lassen sich kaum verallgemeinern. Dennoch gibt es gewisse Standards, welche als Grundlagen für die wissenschaftliche Untersuchung der Wirkung von Lebensmitteln dienen können, also auch Wasser. Unsere sog. gustatorische (Geschmacks-) Wahrnehmung lässt sich also auch für eine Qualitätsbeurteilung verwenden (siehe nachfolgend die Untersuchung zur Wirksensorik von Wasser).


Warum das Schmecken von Wasser eine Sonderrolle einnimmt


Es gibt definierte Geschmacksrichtungen, nämlich süß, sauer, salzig, bitter und umami, also der typische Fleischgeschmack. Aber wie wird quasi neutrales Wasser geschmeckt? Forscher haben ermittelt, welcher Mechanismus der Wahrnehmung von Wasser zugrunde liegt (2). Es wurde festgestellt, dass die Sensoren für sauren Geschmack auf der Zunge Wasser als solches erkennen. Wurde bei Mäusen der Sensor für „sauer“ blockiert, konnten sie nicht mehr unterscheiden, was sie tranken.


Gerade bei Wasser ist unsere gustatorische Wahrnehmung offenbar sehr komplex und ausdifferenziert. Bei Wasserverkostungen berichten die Wasser-Tester von Geschmackserlebnissen, die so gar nichts mit den 5 Geschmacksrichtungen zu tun haben. So können wir erspüren, ob Wasser hart oder weich schmeckt, was offensichtlich bedeutet, dass wir eine unterschiedliche Wasserstruktur erspüren bzw. schmecken können. Auch werden bei der Beschreibung des Geschmacksempfindens von Wasser Begriffe wie sanft, leicht, sperrig, eckig, kantig, rund etc. verwendet. Zuordnungen, welche der Wasser-Sommelier mit der unterschiedlichen Beschaffenheit und Mineralienzusammensetzung verschiedener Wässer in Verbindung bringt.


Wasser ist nicht gleich Wasser und schmeckt auch anders


Man vermutet kaum, wie groß die Unterschiede im Geschmack von Wasser sein können. Besonders deutlich wird dies beim Verkosten von Leitungswasser im Vergleich zu Quellwasser. Doch warum wird Leitungswasser in einer Blindverkostung oft weniger gut beurteilt wie Quellwasser? Zum einen hängt dies von der Qualität des Ursprungswassers ab. Wird z.B. Oberflächenwasser verwendet und von möglichen Schadstoffbelastungen befreit, so wirkt sich das auch auf den Geschmack aus. Auch Entkalkungsmaßnahmen, die Qualität der Rohr- und Hausleitungen und letztlich auch die Armaturen, durch die das Wasser fließt, haben einen Einfluss auf den Geschmack.


Bei Leitungswasser wird durch die zuvor genannten Faktoren u.a. auch die Wasserstruktur beeinflusst, die sich ebenfalls auf Geschmack und „gefühlte Lebendigkeit“ des Wassers auswirkt. Anders ist dies bei Quellwasser: Artesisches Tiefenquellwasser, welches von selbst aus der aufsteigt, ist völlig naturbelassen und landet nahezu unverändert in der Flasche. Es verfügt über einen hohen Ordnungsgrad der Wassermoleküle, die wie Schneekristalle in vorwiegend hexagonalen, also sechseckigen Strukturen angeordnet sind, während Leitungswasser durch die Pumpvorgänge und physikalische Behandlung kaum bis keine Kristallstrukturen mehr aufweist.

Auch aus energetischer Sicht ist „noch lebendiges“ Quellwasser völlig anders aufgestellt, denn es verfügt im Gegensatz zu Leitungswasser über ein hohes antioxidatives Potential und eine hohe energetische Wertigkeit. Bei Leitungswasser geht die Lebendigkeit durch das Durchfließen der langen Leitungen verloren beziehungsweise durch Aufbereitungsmaßnahmen im Wasserwerk. Um Leitungswasser wieder zu revitalisieren, werden häufig Heilsteine, Symbole und andere energetische Methoden oder auch Verwirbelung verwendet. Anwender berichten, das sich das sofort auf den Geschmack auswirkt. Zu bedenken ist allerdings, dass möglicherweise vorhandene Belastungen des Wassers auch dann noch vorhanden sind. Der Einsatz von Wasserfiltern ist eine Möglichkeit, das Wasser zu reinigen. Ein vergleichender Geschmackstest zwischen gefiltertem und ungefiltertem Leitungswasser sowie im Vergleich dazu naturbelassenem Quellwasser aus der Glasflasche kann bei der Entscheidung für oder gegen eine Wasserfilteranlage helfen.


Die Wirksensorische Prüfung von artesischem Quellwasser im Vergleich zu Leitungswasser


Das Institut für WirkSensorik von Dr. Uwe Geier und Kollegen hat ein System entwickelt, um für Lebensmittel die „Wirkung hinter dem Geschmack“ wissenschaftlich standardisiert zu prüfen. Untersucht wurde mittels sog. EmpathicFoodTest auch Quellwasser im Vergleich zu Leitungswasser. Dabei beantworteten die Probanden 12 Fragen über ihr seelisch-körperliches Befinden und ihr Geschmacksempfinden mit einer fünfstufigen Zuordnung von Begriffen, wie z.B. wohlig – unwohl oder ausgewogen – unausgewogen. Die Forscher konnten als Ergebnis einen deutlichen Unterschied zwischen den beiden blind verkosteten Wasserarten dokumentieren. Während Quellwasser durchgehend positive Bewertungen in der Geschmacks-Sensorik erhielt, bekam das Leitungswasser einen beträchtlichen Anteil negativer Bewertungen. Alle Probanden beurteilten das Quellwasser als heller, entspannter, wohliger, ausgewogener, leichter, energetisierender etc. um nur einige Parameter zu nennen.


Der Sensorik-Test: Wasser schmecken lässt sich lernen


Mit dem sog. Sensorik-Test, einem vergleichenden Wasser-Geschmackstest, kann man diesen wissenschaftlichen Test nachempfinden. Hierbei geht es darum, dem eigenen Mundgefühl nachzuspüren, z.B. wie weich, rund oder harmonisch ein Wasser schmeckt im Gegensatz z.B. zu einem unausgewogenen, harten, unharmonische Mundgefühl. Ebenso wie bei einer Weinprobe richtet man seine Aufmerksamkeit dabei immer auf einen einzigen Schluck Wasser, den man eine Zeit lang im Mund hin und her bewegt und nachspürt, wie er sich im Mund und auf der Zunge anfühlt. Auch beim Hinunterschlucken testet man wie beim Wein den sog. „Abgang“, also ob sich ein Wasser besonders leicht schlucken lässt oder sich beim Schlucken sperrig anfühlt. Um die Achtsamkeit für den eigenen Geschmacksinn zu schärfen, kann man seine Augen schließen, was die gustatorische Wahrnehmung  stärker werden lässt bzw. uns bewusster wahrnehmen lässt.

Am besten lässt sich Wasser bei Raumtemperatur verkosten. Denn Kälte beeinflusst unsere feinen Geschmacksnerven genauso, wie Kohlensäure im Wasser.  Deshalb sollten wir für einen Sensorik-Test nur stille Wässer von gleicher, möglichst Zimmertemperatur, bereitstellen. Da sogar Spülmittel-Rückstände im Glas das feine Schmecken (und unsere Darmflora) beeinflussen können, empfiehlt es sich, die Gläser vorher nochmals mit sauberem Wasser zu spülen.


Vor dem Sensorik-Test sollte man übrigens bereits seinen Durst gestillt und möglichst nichts scharfes oder geschmacksverfälschendes gegessen oder getrunken haben, wie z.B. Kaffee. Auch Kaugummi oder Pfefferminz-Bonbons beeinträchtigen das Geschmackserleben. Im Sinne der Achtsamkeit und damit besseren Wahrnehmung ist eine kurze Ruhepause oder Sammlung vorher von Vorteil. Auch eine kleine Körperwahrnehmungs-Übung zur Entspannung und Sensibilisierung kann den Sensorik-Test optimal vorbereiten.


Nun kann es losgehen. Die verschiedenen Wassersorten werden nacheinander schluckweise probiert.


Wie unterscheide ich das für mich beste Wasser?


Dabei kann man auf folgendes achten: Welches Wasser schmeckt mir im direkten Vergleich am besten, z.B. besonders weich, harmonisch und vollmundig? Wie fühlt es sich auf der Zunge an? Schmeckt das Wasser ganz rein oder hat es einen Bei- oder Nachgeschmack, der stört? Welches Wasser lässt sich besonders leicht schlucken und macht Lust auf mehr? Dazu macht man sich bei jedem Schluck Wasser am besten Notizen, um nachher gut zu vergleichen.


Die Intelligenz unseres Körpers teilt uns über den Geschmackssinn und das Gefühl beim Trinken mit, welches Wasser uns gerade guttut bzw. mit uns in Resonanz geht. Da wir nie jeden Tag gleich sind, kann es durchaus sein, dass uns ein bestimmtes Wasser eine zeitlang schmeckt und plötzlich etwas stört. Spätestens dann, sollte man noch einmal testen, ob nun ein anderes Wasser benötigt wird. Denn wie die Untersuchungen der Wirksensorik-Forscher zeigen, haben Lebensmittel, so auch Wasser, eine seelisch-körperliche Wirkung, die über den Geschmack abgelesen, aber weit darüber hinaus geht.


Fazit: Wasser schmecken für die Gesundheit


Bekannt ist, dass zahlreiche Funktionen unseres Körpers nur optimal ablaufen können, wenn unser Wasserhaushalt in Ordnung ist. Weniger bekannt ist, dass auch der Ordnungsgrad und die energetische Qualität und Lebendigkeit eines Wassers sich auf unsere Gesundheit positiv auswirken können.


Vielfach diskutiert wird auch das Resonanzprinzip: Wasser besteht wie alles in unserem Universum aus Schwingung bzw. unterschiedlichen Frequenzen. Gleiche oder ähnliche Frequenzen gehen in Resonanz – so wie gleiche Stimmgabeln. Kann unser Körper-Geist-Seele-System vielleicht die Frequenzen aus einem noch lebendigen Wasser zur Regulation nutzen? Schmeckt uns deshalb ein bestimmtes Wasser besonders gut?


Fest steht, dass unsere Entscheidung, welches Wasser wir bei einem Geschmackstest wählen, von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird – bewusst oder unbewusst.


Findet man SEIN Wasser, dann fällt es seltsamerweise plötzlich leicht, auf die täglich notwendige Trinkmenge zu kommen. Es schmeckt auch ohne Kohlensäure oder andere Zusätze. Und unsere Gesundheit profitiert von einem ausgeglichenen Wasserhaushalt und den Ordnungsimpulsen, die mit einem guten Wasser kommen.


Die Geschmacksnerven unserer Mundsensorik sind also ein wichtiger Unterstützer für unsere Gesundheit beim Wassertesten, damit wir das Wasser finden und zu uns nehmen, das unseren Körper zum jetzigen Zeitpunkt am besten unterstützt. Das Wissen können wir für unsere Gesundheit nutzen.


Fachportal Anleitung Sensorik-Test mit Patienten:ZUR ANLEITUNG


Ratgeber Trinken:RATGEBER TRINKEN


Fachartikel über Prof. Dartsch: „Förderliche Wirkeffekte von Quellwasser“:ZUM ARTIKEL


Quellen:
(1) E-Learning-Kompaktkurs „Medizinisch relevantes Wasserwissen“:
https://st-leonhards-akademie.de/veranstaltungen/e-learning-kompaktkurs-medizinisch-relevantes-wasserwissen
(2) https://www.scinexx.de/news/biowissen/womit-schmecken-wir-wasser/
(3) https://www.wirksensorik.de/de




 


 

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