Heilpraktikerin

 


Geschirrspüler sind für die meisten von uns nicht mehr wegzudenken, bedeuten sie doch eine große Zeitersparnis und die Möglichkeit, benutztes Geschirr und Kochutensilien erst mal zu verstauen. Die Technik und die eingesetzten Spülmittel sind mittlerweile so effektiv, dass sie auch mit eingetrockneten Speiseresten fertig werden. In der Gastronomie werden professionelle Geschirrspüler und entsprechende Reinigungsmittel eingesetzt, die den Spülgang drastisch verkürzen, aber Rückstände von Spülmittel und Klarspüler hinterlassen können. Nicht zuletzt, weil die Spülgänge am Ende kürzer sind als bei einer gewöhnlichen Haushaltsspülmaschine.


Klarspüler wird eingesetzt, damit das Geschirr und besonders die Gläser nach dem Spülvorgang schön glänzen. Und genau hier hat man nun ein Problem festgestellt.


Studie der Universität Zürich


Die Universität Zürich hat eine Studie durchgeführt, welche Auswirkungen der Klarspüler auf die Schutzschicht im Darm hat und das Ergebnis im Journal of Allergy and Clinical Immunology veröffentlicht (1).


Vor allem ein bestimmter Inhaltsstoff in Klarspülern, Alkoholethoxylat, kann toxisch auf den Magen-Darm-Trakt wirken und verschiedene chronische Krankheiten verursachen. Zu gesundheitlichen Risiken kann es kommen, wenn keine zusätzlichen Spülgänge zur Entfernung der Reste von Klarspüler durchgeführt werden, was insbesondere bei vielen professionellen Geschirrspülern der Fall sein kann.


Studienleiter Cezmi Akdis, Professor für Experimentelle Allergologie und Immunologie an der Universität Zürich und Direktor des Schweizerischen Instituts für Allergie- und Asthmaforschung, hat im Lauf der letzten zwanzig Jahre die Forschung um die sogenannte Epithelbarriere-Hypothese mitentwickelt.


Für ihre Untersuchung verwendeten die Forschenden eine neu entwickelte, moderne Technologie mit menschlichen Darmorganoiden und Darmzellen auf Mikrochips.
Das Ergebnis: Vor allem der Inhaltsstoff Alkoholethoxylat im Klarspüler sei für die Reaktionen wie Entzündungen verantwortlich. Je nach Dosierung starben die Darmepithelzellen ab oder die Epithelbarriere wurde durchlässiger.


Potenziell giftige Substanzen können nach dem Spülgang auf dem Geschirr zurückbleiben und eintrocknen. Bei der nächsten Verwendung des Geschirrs gelangen diese Rückstände dann mit unserem Essen oder Getränk leicht in den Magen-Darm-Trakt. Das Darmepithel ist die Schutzschicht im Darm, die kontrolliert, was vom Darminhalt in das Körperinnere gelangt. Die meisten von uns kennen den Begriff leaky gut (2), der ausdrückt, dass die Schutzschicht „löchrig“ ist und Stoffe in den Körper passieren lässt, die dort nicht hingehören.


Ein Defekt der epithelen Barriere im Darm wird mit Krankheiten wie Nahrungsmittelallergien, Gastritis, Diabetes, Fettleibigkeit, Leberzirrhose, rheumatoider Arthritis, multipler Sklerose, Autismus-Spektrum-Erkrankungen, chronischen Depressionen und Alzheimer in Verbindung gebracht. (3)


Was können wir also tun?


Unsere heimischen Geschirrspüler hinterlassen vermutlich weniger toxische Rückstände als ihre professionellen Artgenossen. Nachdem wir in den heutigen Zeiten aber verschiedensten potentiell schädigenden Stoffen ausgesetzt sind, lohnt sich doch ein genauerer Blick.


Enthält der Klarspüler Alkoholethoxylat? Hier bieten sich gegebenenfalls alternative Produkte an, wenn man auf den Klarspüler nicht verzichten will. Viele probieren Zitronensäure oder Essig, Dosierung und Konzentration hängen auch vom Härtegrad des Wassers ab. Gerade beim Essig darauf achten, nicht mehr als eine 5-prozentige Konzentration zu verwenden, da sonst die Dichtungen der Spülmaschine angegriffen werden. Bioklarspüler setzen auf eine Mischung aus Zuckertensiden und Zitronensäure. Man kann auch selber Mischungen aus Zitronensäure und Alkohol herstellen, Rezepte dafür gibt es im Internet.


Den Klarspüler einfach weglassen? Wäre auch mal einen Versuch wert. Wie fleckig die Gläser wirklich werden, hängt in erster Linie vom Härtegrad des Wassers ab.


Das Experimentieren lohnt sich, da die meisten ja täglich Geschirr und Gläser benutzen, das aus der Spülmaschine kommt und die toxischen Rückstände sind – im Gegensatz zu den Kalkflecken – unsichtbar.

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