Fasten zählt zu den ältesten Gesundungsmethoden, die in allen Kulturen seit Jahrtausenden praktiziert wird. Der bekannte Arzt und Psychotherapeut Dr. med. Rüdiger Dahlke empfiehlt das Fasten als eine der sechs wichtigsten Säulen der Gesundheitspflege. In einem Interview mit der Leiterin der St. Leonhards Akademie, der Gesundheitsjournalistin Ursula Maria Lang, gibt er einen umfangreichen Einblick in die wirksame Gesundheitspraxis des Fastens.
1. Welche Rolle spielt Fasten in der Gesundheitsvorsorge?
2. Welche Fastenarten gibt es?
3. Bewährte Fasten-Unterstützung nach Dr. med. Ruediger Dahlke
4. Wie oft sollte man Fasten? Wann sind die besten Zeiten zu fasten?
5. Sollen Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen fasten?
6. Was sollten wir nach dem Fasten beachten?
1. Welche Rolle spielt Fasten in der Gesundheitsvorsorge?
Inzwischen hat die Schulmedizin das Fasten weitläufig untersucht, u.a. hat man festgestellt, dass beim Fasten der sog. CRP-Wert sinkt. Darunter versteht man das c-reaktive Protein, welches für Mediziner:innen zu den wichtigsten Blutwerten unseres körpereigenen Abwehrsystems zählt und vor allem Entzündungen und Infektionen mit Krankheitserregern anzeigt.
Unsere heutige Lebensweise mit wenig Bewegung und nicht artgerechter Ernährung begünstigt chronische Mikroentzündungen im Körper, die man nicht unbedingt spürt, unser Immunsystem jedoch permanent auf Hochtouren arbeiten lässt. Das Fasten senkt die Entzündungswerte und wirkt dieser sogenannten „Silent Inflammation“ entgegen. Beim Fastenprozess kommt es außerdem verstärkt zur sog. Autophagie, einer körpereigenen Zellreinigung und Wiederverwertung. Krankhafte Zellbestandteile, Stoffwechsel-Endprodukte und Toxine werden abgebaut, recycelt oder ausgeleitet. Dies ist insbesondere bei chronischen Erkrankungen angezeigt. Schließlich begünstigt Fasten die sog. Apoptose, also den programmierten Zelltod. Damit entledigt sich der Körper potentiell krankmachender Zellen, die dem Körper gefährlich werden könnten. Selbst bei psychischen Erkrankungen hilft Fasten, was auch wissenschaftlich bestätigt ist. Insgesamt werden durch das Fasten die gesunden Zellen gestärkt und die kranken Zellen geschwächt, der Körper wird abwehrstärker, Körper und Geist gesünder, vitaler.
2. Welche Fastenarten gibt es?
Als sanfteste Form gilt das sog. Kurzzeitfasten oder auch intermittierendes bzw. Intervallfasten genannt. Hier isst man etwa 16 bis 18 Stunden keine feste Nahrung, sondern z.B. nur ein spätes Frühstück und ein frühes Abendessen und die restliche Zeit trinkt man nur Wasser und Tee. Dazu gehört auch, beispielsweise an einem oder zwei Tagen pro Woche nichts Festes zu essen, sondern nur frisch gepresste Säfte oder Smoothies zu sich zu nehmen. Das Buch „Kurzzeitfasten“ von Dr. Dahlke gibt eine gute Anleitung zu dieser Fastenform. Die extremste Form des Intervallfastens ist übrigens die sog. Warrior-Diät aus den USA, das Essen wie ein Krieger. Bei dieser Form isst man nur noch einmal pro Tag möglichst gesund und kohlenhydratarm.
Mit am bekanntesten ist wohl das Heilfasten nach Otto Buchinger. Erlaubt ist hier lediglich Gemüsebrühe aus ausgekochten, basenreichen Gemüsen und Kräutern sowie verdünnte Säfte. Auch hier sollten Kräutertees und viel stilles Wasser die Ausleitung unterstützen.
3. Bewährte Fasten-Unterstützung nach Dr. med. Ruediger Dahlke
4. Wie oft sollte man Fasten? Wann sind die besten Zeiten zu fasten?
Seit über 50 Jahren fastet Dr. Dahlke selbst im Frühjahr und Herbst, also zweimal jährlich, zusätzlich macht er das oben beschriebene Intervallfasten. Inzwischen fastet er aber zwischen 7 und 8 Wochen im Jahr, zusammen mit seinen Fastengruppen. Da der Mensch seit Urzeiten immer wiederkehrende Fastenzeiten gewohnt ist, ist viel Fasten in der Regel gesünder als nicht fasten. Ausnahmen sind Schwangere, stillende Mütter und Menschen mit Erkrankungen wie Anorexie oder Bulimie. Fürs einfache Mitmachen bietet Dr. Dahlke regelmäßiges Online-Fasten an. Und die St. Leonhards Akademie veranstaltet zwei mal jährlich das Detox-Fasten-Wandern mit der Gesundheitspraktikerin und Fastenleiterin nach Dahlke, Heike Holz.
5. Sollen Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen fasten?
Bei sehr vielen Krankheitsbildern ist Fasten eine ideale Methode und gute Therapieunterstützung. Bei Rheuma und Multiple Sklerose z.B. ist Fasten und die anschließende Ernährungsumstellung die ideale Therapie, wie Prof. Andreas Michalsen, Arzt an der Charité Berlin, in einer Studie herausgefunden hat. Auch bei vielen Krebsarten ist Fasten angesagt, da es das körpereigene Milieu verändert und somit Krebszellen schlechtere Lebensbedingungen haben. Überdies reduziert Fasten den Blutzucker und mindert den Bluthochdruck, wobei es wichtig ist, sich nach dem Fasten weiter gesund zu ernähren und Zucker sowie zu viele Kohlenhydrate zu vermeiden.
6. Was sollten wir nach dem Fasten beachten?
Fasten ist der ideale Einstieg in eine andere, gesunde Ernährung, die überwiegend pflanzlich-vollwertig sein sollte. In seinem Buch „Peacefood“ hat Dr. Dahlke diese Ernährungsform genau beschrieben. Ganz wichtig ist es, nach dem Fasten weiter genug gutes, lebendiges Wasser zu trinken, auf gute Atmung an der frischen Luft zu achten, sich viel in der Natur zu bewegen und neben der obligatorischen körperlichen Reinigung auch auf die „Seelen-Hygiene“ und Stressvermeidung zu achten.
Hier findest du das ganze Interview mit Dr. med. Rüdiger Dahlke:
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Medizinischer Disclaimer:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung geeignet. Alle hier zusammen gestellten Informationen stellen keinen Ersatz für eine professionelle ärztliche bzw. therapeutische Beratung, Diagnose oder Behandlung dar. Alle Informationen dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Die Inhalte stellen keine Empfehlung von Behandlungen oder Naturheilmitteln dar. Wir empfehlen die Informationen von einem Arzt überprüfen zu lassen. Auch wenn die Inhalte mit großer Sorgfalt erstellt wurden, übernehmen wir keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben.
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