Heilpraktikerin

Einführung


Wir haben uns schon mit den unteren drei Chakren und dem Herzchakra beschäftigt. Dabei ging es um die Entwicklung des Ichs von der Urkraft unseres Seins in der Erde bis zum Herzen, dem Sitz von bedingungsloser Liebe und Bewertungslosigkeit. Die Themen der Chakren bauen aufeinander auf und ermöglichen Wachstum und Reife. Blockierte Chakren können gesundheitliche, emotionale und mentale Themen anzeigen, offene Chakren lassen uns im Leben fließen und tanzen, lassen uns Teil einer größeren Ordnung sein und unseren Platz in dieser einnehmen.


Im Herzchakra ging es um das Verstehen, dass jeder Weg richtig ist, dass jeder in seiner Zeit seine Reise durch die Schöpfung macht. Im Herzen trifft sich „oben“ und „unten“, Himmel und Welt. Das Herz ist das Zentrum, in dem sich diese Qualitäten vereinen. In den oberen drei Chakren wird es immer feiner. Vom Zentrum des Herzens aus beginnt die spirituelle Suche, die Reise zum eigenen Ursprung. Es geht um Reinigung, Intuition und Verstehen in einem größeren Zusammenhang. Wie kann sich „Himmel“ in der Welt ausdrücken? Wer sind wir und was will sich ausdrücken?


Klopf an den Himmel und hör auf den Klang.  Zen



Das Halschakra oder Kehlkopfchakra


Das Halschakra ist das fünfte Chakra von unten und liegt etwas unterhalb des Kehlkopfes, weshalb es auch als Kehlkopfchakra bezeichnet wird. Die zugeordnete Farbe ist hellblau, das Element ist der Äther oder der Raum. Das dazugehörige Organ ist die Schilddrüse, ebenso die Stimmbänder für Selbstausdruck und Kommunikation und die Ohren für das Zuhören und Wahrnehmen.


Auf Sanskrit heißt das Halschakra „Vishuddha“, was Reinheit oder Reinigung bedeutet. Hier beginnt denn auch die „Reinigung“ im Sinne von Klärung, Authentizität und Unterscheidungsvermögen. Als Kinder werden wir nach den Vorstellungen unserer Eltern und der Gesellschaft geprägt. Bei der spirituellen Suche oder schlicht bei der Suche nach unserem wahren Selbst lernen wir, diese Konditionierungen als solche zu erkennen. Diese Begrenzungen schränken unsere Wahrnehmung ein von dem, was wir wirklich sind. Und was wir in die Welt bringen können an Ausdruck oder Kreativität im weitesten Sinne. Unsere Wahrheit, geklärt von inneren Blockaden.


Unterscheidungsvermögen lässt uns diese Einschränkungen durchschauen und die Ordnung der Schöpfung nach und nach erkennen. Es geht um Bewusstseinserweiterung – wortwörtlich. Unterscheidungsfähigkeit und Reinigung von diesen Verdichtungen im gesamten System lassen uns authentisch(er) werden. Das Halschakra wird deshalb auch als Reinigungszentrum bezeichnet.


Je reiner wir werden, desto besser können wir uns – oder besser die größere Ordnung, aus der wir bestehen – ausdrücken. Menschen mit einem offenen Halschakra sagen die Wahrheit, auch wenn sie unbequem ist. Die Angst vor Ablehnung oder Zurückweisung aus den unteren Chakren ist hier schon erlöst. Kommunizieren fällt leicht, wie wenn ein Anderes durch uns spricht. Diese große Wahrheit kann sich auch durch Kunst, Musik, Schreiben oder andere kreative Ausdrucksformen zeigen. Auch geniale Erkenntnisse aus der Wissenschaft gehören hierher.


Menschen mit einem geöffneten Halschakra „hören“ auch anders, nehmen besser oder mehr wahr. Einerseits ist es ein Zuhören im Miteinander mit anderen Menschen, ein zwischen den Zeilen lesen können, ein hinter die Fassade schauen können, sich auf den anderen einstellen können. Auf der anderen Seite ist es die Wahrnehmung einer höheren Wahrheit, die Wahrnehmung von Schwingungen und Frequenzen, aus denen sich diese Schöpfung aufbaut.


Wenn das Halschakra blockiert ist, drücken sich die „niederen Instinkte“ aus den unteren Chakren aus. Macht, Gier, Neid, Lügen oder Intrigen – das Spiel der Welt. Die Kreativität ist blockiert, die Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt oder völlig gehemmt. Bedürfnisse und Wünsche können nicht ausgedrückt werden. Diese Menschen verstellen sich, täuschen sich und andere über ihr wahres Selbst, haben Angst, sich zu zeigen oder inszenieren sich als überlegenes Ego, das sie in Wirklichkeit nicht sind. Im menschlichen Miteinander sind sie oberflächlich, gehen nicht in die Tiefe, weil sie diese nicht erfassen können. Sie können weder zuhören, wirklich verstehen oder feinere Ebenen ablesen.


Auf der Körperebene drückt sich dies auch durch die Schilddrüse aus. Von Apathie bis zur Überfunktion mit hoher Erregung oder Nervosität finden sich hier organische Ursachen. Alle Erkrankungen des Kehlkopfes und der Stimme gehören in dieses Themenfeld und auch der Mundraum mit Zunge, Zahnfleisch und Gewebe kann betroffen sein. Stottern, der Kloß im Hals, Angst vor Menschen zu sprechen – körperliche Hemmung des stimmlichen und persönlichen Ausdrucks. Nacken und Schultern drücken über die Körperhaltung und -spannung aus, ob alles frei fließen kann oder gestaut ist. Der Vagusnerv, der für unsere Entspannung und Regenerierung im ganzen Körper zuständig ist, gehört ebenfalls zum Halschakra. Bei Problemen in diesen Bereichen lohnt sich die Frage nach der inneren Wahrheit und Authentizität.


Wie öffne und stärke ich das Halschakra?


Lerne zu unterscheiden, was DEINE Wahrheit ist – und was die „Wahrheit“ der Anderen, egal ob Familie, Freunde oder Gesellschaft. Wo wurde dein Ausdruck als Kind eingeschränkt? Was würdest DU gerne tun – jenseits all der Rollen, die du gelernt hast zu spielen und die du vermutlich mit deinem wahren Ich verwechselst? Bist du ehrlich zu dir selbst? Was wolltest du immer schon mal sagen? Hast du Lust zu singen oder zu tanzen? Möchtest du dich durch Schreiben, Malen oder Musik ausdrücken? Finde deinen persönlichen Zugang zu dieser Kraft. Das Singen von Mantren kann hier helfen, ebenso von Liedern, die dich berühren und dich öffnen. Auf der weltlichen Ebene: Übe sprechen, mache Stimmübungen, spiele Theater oder mache Musik oder geh in den Wald und brülle.


Lerne zu lauschen. Menschen. Deinem inneren Kern, deinem Herzen. Gehe in die Natur und lausche. Höre dem Regen oder dem Wind zu. Verbinde dich mit den Kräften der Natur und spüre, wie groß du eigentlich bist.


Du kannst mit Heilsteinen arbeiten, die eine hellblaue oder türkise Farbe haben, wie zum Beispiel der Aquamarin, der Türkis oder Chalzedon. Finde deine persönliche Schwingung. Energiearbeit oder Reiki können hilfreich sein, wenn sie mit Unterscheidungsvermögen kombiniert werden. Es geht nicht darum, eine Blockade einfach „wegzumachen“. Was nicht in der Tiefe erkannt ist, lässt sich nicht einfach wegschnipsen. Yogaübungen wie der Pflug, die Heuschrecke oder der Bogen können auf der Körperebene helfen und verbinden auch mit den feineren Ebenen.



Stirnchakra oder Drittes Auge


Das Stirnchakra ist bekannter unter dem Namen „Drittes Auge“ und liegt zwischen bzw. leicht über der Mitte der Augenbrauen. Seine Farbe ist ein tiefes indigoblau bis zu violett. Es ist mit der Hypophyse, der Hirnanhangdrüse, verbunden. Die Hypophyse steuert die Funktion der meisten anderen Drüsen und ist für die Bildung zahlreicher Hormone zuständig.


Das Thema im Stirnchakra ist die Intuition, die innere Führung bis hin zu Hellsicht und feinstofflichen Wahrnehmungen. Es geht in die spirituellen Dimensionen, kosmisches Bewusstsein und die Ordnung der Schöpfung. Es ist aber auch der Sitz der Innenschau, das tiefe Verstehen von den Zusammenhängen, emotional oder körperlich, warum etwas passiert, oder ist wie es ist. Wie im Außen, so im Innen. Die Gesetze der Schöpfung finden in unserem materiellen Körper ihre Anwendung. Krankheiten, Emotionen und Gedanken sind Ausdruck von feinstofflichen Ursachen oder Blockaden. Durch das tiefe Verstehen kann hier ursächliche Heilung stattfinden. Die alten Kulturen und ihre Medizin wussten um diese Zusammenhänge, egal ob im indischen Ayurveda oder der traditionellen chinesischen Medizin. Hier geht es um Schwingungen und Frequenzen und auch die Quantenphysik liefert immer mehr Erklärungen, die diesen scheinbar irrationalen Aspekt hervorheben.


Bei einem geöffneten Stirnchakra sind wir angebunden an die höhere Führung. Es entsteht eine innere Weisheit, ein Leben im Augenblick, Synchronizitäten im Leben werden erkannt. Die Geistesblitze auf dieser Ebene drücken sich im Halschakra und den anderen Lebensbereichen aus. Je nach Öffnung oder Blockierung der unteren Chakren können diese Eingebungen ihre Reinheit teilweise oder ganz verlieren. Es ist, wie wenn man klares Wasser durch einen Kaffeefilter mit Kaffeepulver schüttet. Je weniger „Kaffee“ im Filter ist, desto klarer und reiner können wir eine höhere Ordnung oder Spiritualität in der Welt leben.


Wir erkennen uns selbst als spirituelle Wesen, spüren die Verbundenheit mit allem. Durch diese Verbundenheit mit Allem entsteht eine tiefe Achtung und Demut vor der Größe dieser Schöpfung und unserem Platz darin. Wir erkennen das Puzzlestück, das wir in diesem mehrdimensionalen Puzzle sind.


Auf der Körperebene geht es auch um die körperlichen Augen, das materielle Sehen. Das Hormonsystem, die Steuerung unserer Drüsen – hier liegt die Hauptsteuerung. Kopfschmerzen, Nebenhöhlen- oder Stirnhöhlenerkrankungen oder auch Nervenkrankheiten liegen in diesem Energiefeld. Probleme in diesen Bereichen können eine Betonung des sogenannten rationalen Verstandes sein. Gedankenkreisen, Betonung des Materiellen, das Ausschließen von etwas Göttlichem oder Spirituellem als Ursache des Lebens – es entsteht ein verstandesmäßiger Tunnelblick. Wenn Verstand und höherer Geist verschmelzen, wird es weit. Erkennen und wahrhaftiges Sehen werden möglich. In unserem Kulturkreis gilt das Rationale häufig als höchstes Gut. Wohin uns das führt, erleben wir gerade auf diesem Planeten.


Es gibt auch Menschen, die in die feinstofflichen Welten flüchten. Engelwesen, Naturwesen, Channelings oder all die anderen Ausdrucksformen dieser Ebenen – wenn sie auf ein System treffen, das nicht in der Erde verankert ist, das von den weltlichen und emotionalen Themen der unteren Chakren fliehen möchte, ist das Fluchtspiritualität. Wenn alles eins ist, dann auch der Teil, den wir unangenehm finden. Alte Verletzungen, das menschliche Miteinander in seiner unschönen Form, Krieg und Katastrophen, Mangel im weitesten Sinne. Die Kraft der oberen Chakren kann diese Themen durchlichten und uns Kraft und Einsicht geben. Die unglaubliche Liebe, die jeder beschreibt, der diese höheren Ebenen betreten durfte, kann Trost und Vertrauen geben, sich mit den Schattenseiten dieser Existenz auseinanderzusetzen.


Wie öffne und stärke ich das Stirnchakra?


Eine Methode ist die Ausrichtung auf den Punkt zwischen den Augenbrauen. Es ist eine alte Meditationsmethode, die in verschiedenen Kulturen gelehrt wird. Spüre von innen her auf das Stirnchakra. Die Wirkung kann ziemlich durchschlagend sein, suche dir also auf jeden Fall vorher einen ruhigen Platz. Vorsicht bei Traumatisierungen oder akuten Problemen. Das Meditieren auf das Dritte Auge öffnet Themen, berührt alte Verletzungen. Das kann zu Erschütterungen oder Schocks führen, wenn du damit nicht rechnest oder die Ladung zu groß ist. Wichtig ist eine gute Erdung.


Du kannst auch visuelle Meditationen machen. Schaue auf eine Kerze oder einen anderen Gegenstand. Schaue dir das Bild von einem Heiligen an, der dich anspricht. Schau ihm in die Augen und lass dich hineinfallen. Gehe in die Natur und schau dich mit „anderen Augen“ mal um. Wenn du zum Beispiel länger auf einen Baum schaust, kann es sein, dass du ein Leuchten um ihn herum wahrnimmst. Der Fokus löst sich und wird weit. Das Stirnchakra kann aktiv werden, wenn wir uns öffnen für die Welt jenseits des Materiellen – die nebenbei zu 99,9% aus leerem Raum besteht.


Du kannst mit Heilsteinen wie dem Saphir, Lapislazuli oder Sodalith arbeiten. Welcher dunkelblaue Stein spricht dich an?


Trainiere deine Intuition, indem du nach innen spürst oder zwischen deine Augenbrauen, wenn es um Entscheidungen geht – in Zusammenarbeit mit dem Gehirn. Meditiere oder bete. Verbinde dich mit Gott, der spirituellen Welt, Jesus oder Buddha, was auch immer dein Herz zum Schwingen bringt, was dich berührt und verbindet. Die Namen sind nicht wichtig, sondern deine Ausrichtung und deine Hingabe.



Scheitelchakra oder Kronenchakra


Das Kronenchakra heißt auch Kronenchakra, weil es wie eine Krone etwas oberhalb des Scheitels liegt, es ist also nicht mehr im Körper. Das siebte Chakra ist mit der Zirbeldrüse verbunden, die u.a. für unseren Biorhythmus und die Ausschüttung des Hormons Melatonin zuständig ist. Es gibt auch Lehren, in denen das Dritte Auge der Zirbeldrüse zugeordnet wird und das Kronenchakra keiner Drüse, da es sich in der Aura befindet. In jedem Fall öffnet sich das Kronenchakra nach oben. Die zugeordnete Farbe ist violett oder auch transparent. Der Sanskritname lautet Sahasrara und bedeutet so viel wie „1000 Blütenblätter“. Man spricht auch vom tausendblättrigen Lotus, der sich nach oben hin öffnet. Der geöffnete Lotus gilt als Zeichen der Erleuchtung.


Das Kronenchakra ist deine Verbindung mit dem Göttlichen. Aus der Verbindung kann eine Verschmelzung werden, das Eins-Sein. Es stellt die Überwindung der Dualität dar. Kein Ich und kein Du mehr – weder im menschlichen Miteinander noch im spirituellen Sinn. Es ist das Erkennen, dass du reine Schöpferkraft bist. Das geht auch über die feinstofflichen Ebenen hinaus, in denen ja immer noch Dualität existiert. Dieses Eine ist jenseits der Schöpfung und gleichzeitig ist die Schöpfung jenes Eine. Es wird Gott, Höheres Selbst oder Buddhanatur genannt, der Zustand wird als Erleuchtung oder Befreiung bezeichnet. Wenn dieses Eins-Sein erlebt wird, machen diese Begriffe oder eine spirituelle Suche keinen Sinn mehr. Zeit und Raum haben sich aufgelöst, wer will denn irgendwo hin? Alles ist jetzt, ein ewiger Augenblick. Es bleibt ein: Ich bin.


Solange wir einen Körper haben, wird dieses Leben und wird diese Welt in uns spielen. Was sich bei einem geöffneten Kronenchakra verändert, ist die Identifizierung damit. Das Spiel geht weiter, aber ohne Bewertung. Da wir normalerweise keine Heiligen sind, ergeben sich im Laufe der Entwicklung Mischzustände. Es gibt bestimmte Themen, die uns noch kriegen (Familie, Gesundheit oder Geld sind da sehr beliebt, weil existenziell). Dann gibt es wieder diese transzendenten Momente, tiefe Meditationen, ein Versinken in einem Naturschauspiel, einem durch die Sinneseindrücke hindurch tauchen in den wahren Ursprung. Je öfter dies erfahren wird, desto tiefer fühlen wir unsere wahre Natur. Es ist feine Glückseligkeit, die nicht mehr bezogen ist auf materielle oder emotionale Objekte. Ein Gefühl von Freiheit, innerem Frieden und Zufriedenheit.


Die Energie, die durch das geöffnete Kronenchakra durch uns hindurchfließt, durchleuchtet unser gesamtes Sein und Leben. Während die letzten Themen zu Ende laufen wie Wellen, die immer flacher werden, wird unser Leben immer wahrhaftiger, reiner und leichter. Das bedeutet nicht, dass nichts mehr passiert. Aber wir werten es nicht mehr als Angriff des Schicksals auf uns persönlich. Wir bieten der Welle keinen Widerstand mehr und sie kann durch uns hindurch laufen, statt eine hohe Brandung zu erzeugen. Wenn alles Eins ist, was kann uns dann zerstören?


Ein blockiertes Kronenchakra blendet den Bereich Spiritualität im weitesten Sinne aus oder kann in eine zwanghafte Spiritualität abrutschen. Das sind Menschen, für die angeblich alles göttlich ist, aber wehe, jemand kommt ihnen zu nahe. Dann laufen die unteren drei Chakren zur Hochform auf, die Persönlichkeit mit ihren Themen feiert eine Party. Ein sogenanntes spirituelles Ego überträgt die unerlösten Themen aus den unteren Chakren auf die spirituelle Welt oder Gott oder spirituelle Führer und Lehrer, ohne es zu merken. Ein ganz normaler Vorgang auf dem Weg! Deswegen ist das Unterscheidungsvermögen so wichtig. Es ist ein allmählicher Vorgang, abhängig von Karma und den zugehörigen Blockierungen. Nicht das Ich wird erleuchtet, sondern in diesem Prozess wird das Ego immer kleiner oder aufgelöster, bis die aus sich selbst leuchtende reine Essenz übrigbleibt, die du schon immer warst.


Verletzungen aus den unteren Chakren, die uns eng und bitter machen, Opfergefühle oder Rachegedanken, blockieren Spiritualität und damit auch das Kronenchakra. Ewiger Kampf- oder Fluchtmodus lassen hier auf Blockierungen schließen. Auf der Körperebene wird hier unser Rhythmus in der Natur gesteuert, unser Schlafverhalten, unsere Entspannungsfähigkeit und Regenerationsfähigkeit. Wahnvorstellungen oder psychische Erkrankungen können entstehen, wenn diese hohe Energie auf Ängste und alte Traumen trifft. Diese können reaktiviert werden und bis zur Psychose führen. Sinnlosigkeit und Depression können auch ein Zeichen für die „dunkle Nacht der Seele“ sein, wenn das bisherige Leben oder Ich als Illusion erkannt wird und in sich zusammenbricht. Diese Dunkelheit kann der Vorbote einer spirituellen Wandelung sein, die Dämmerung vor dem Sonnenaufgang.


Wie öffne und stärke ich das Kronenchakra?


Nutze dein Unterscheidungsvermögen, um alte Themen und Projektionen aufzudecken. Je geklärter du bist, je weniger du dich in abhängigen Strukturen verhedderst, je authentischer du bist, desto offener bist du für dein wahres „Ich bin“. Lebe ein möglichst reines Leben, angefangen von Ernährung und Wasser, Bewegung wie z.B. Yoga, achtsamem Umgang mit deinen Mitmenschen und den anderen Erscheinungen der Schöpfung – und mit dir. Dein Körper ist der Tempel deiner Seele.


Was ist dein Zugang zu Spiritualität, der Schöpfung und ihrem Ursprung? Das kann ein intensives Erleben in der Natur sein, Beten und Kontemplation, Meditieren oder ein Altar in deiner Wohnung. Innere Dankbarkeit für das, was ist und der Blick auf die kleinen und großen Wunder im Alltag öffnen uns für immer mehr „Positives“ oder zeigen uns den Sinn von scheinbar „Negativem“. Es gibt heilige Schriften, die uns den Weg zeigen und uns erinnern können, wer wir wirklich sind. Finde deinen eigenen Zugang. Umgebe dich mit Menschen, die auch auf dem Weg sind.


Häufig findet sich ein unbewusster Groll auf Gott. Weil er ein Gebet nicht erhört hat, nicht geholfen hat oder einen Wunsch nicht erfüllt hat. Spirituelle Lehrer sollen oft als Papa- oder Mamaersatz dienen und Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Dann sind wir wieder im Bereich der Projektionen, die den Blick auf ein Eins-Sein verstellen.


Das Kronenchakra entzieht sich unserem Einfluss, wir können es nicht manipulieren. Wir können unsere Hausaufgaben auf dem Weg machen, offen sein. Gnade findet statt, wenn wir darum aus reinem Herzen bitten. Es ist die Hingabe, die den tausendblättrigen Lotus öffnet.



Fazit


Spiritualität und Leben, Himmel und Welt, gehören zusammen. Gleichzeitig ist es eine Ent-wicklung, eine Ent-blockierung. Wir alle sind viel größer, als wir uns das vorstellen können. Unsere Identifizierung mit unserer Persönlichkeit, die durch unsere Familie und Gesellschaft geschaffen und geprägt wurden, lässt uns vergessen, woher wir kommen.


Die Beschäftigung mit den unteren Chakren als Basis ist wichtig, weil nur so die höheren Bewusstseinsebenen erfahren werden können. Es geht nicht um ein striktes Abarbeiten in der Reihenfolge, sondern um das Bewusstsein für die Themenbereiche. So wird auch das gesamte Spiel leichter durchschaut, sehen wir unseren Platz in der Welt besser – und wo der Luftballon, der so gerne in den Himmel fliegen möchte, noch an einem Gestrüpp festhängt.

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