Heilpraktikerin

 


Wenn frau schwanger ist, verändert sich ihr Leben, ihr Körper, ihre Beziehung zu sich selbst. Plötzlich ist da noch einer, wächst in ihr und aus ihr. Alles, was sie fühlt, was sie erlebt, was sie isst und trinkt, wird auch Teil ihres ungeborenen Kindes. Ein wunderbarer und wunderschöner Prozess.


In diesem Artikel schauen wir uns die Rolle von Wasser in der Schwangerschaft an. Welche Auswirkung hat Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung) auf die Mutter, ihre Gesundheit und damit die Gesundheit des ungeborenen Kindes? Welchen Einfluss hat Dehydrierung auf den Verlauf der Schwangerschaft und die Geburt? Über das Trinken für Zwei und verblüffend weitreichende Auswirkungen und Gefahren für das ungeborene Kind.


1. Schwangerschaftsübelkeit
2. Fruchtwasser
3. Fehlbildungen beim Baby
4. Vorzeitige Wehen und Frühgeburt
5. Weitere Aspekte
6. Auswirkung auf Geburtsgewicht, Länge sowie Kopf- und Brustumfang
7. Warnsignale von Dehydrierung und Flüssigkeitsbedarf


1. Schwangerschaftsübelkeit


Die hormonellen Veränderungen im Körper können zu Übelkeit und Erbrechen führen. Dies kann durch Erbrechen zu Dehydrierung führen. Wenn der Körper nicht ausreichend mit Flüssigkeit versorgt wird, kann dies u.a. die Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt reizen und die Übelkeit verstärken. Darüber hinaus kann Dehydrierung auch den Hormonhaushalt beeinflussen und zu einer erhöhten Produktion von Hormonen führen.


Vasopressin ist ein Hormon, das normalerweise in den Nieren produziert wird und dazu dient, die Wasserrückresorption in den Nieren zu regulieren. Wenn der Körper dehydriert ist, wird die Produktion von Vasopressin gesteigert, um die Rückresorption von Wasser in den Nieren zu erhöhen und den Wasserhaushalt des Körpers zu regulieren. Sozusagen das Wassersparhormon.


Vasopressin kann jedoch auch Auswirkungen auf das Verdauungssystem haben, insbesondere auf den Magen. Es wird vermutet, dass Vasopressin die Produktion von Magensäure erhöhen und die Magenbewegungen verlangsamen kann, was zu Übelkeit und Erbrechen führen kann.
Darüber hinaus kann eine erhöhte Vasopressinproduktion auch die Freisetzung von anderen Hormonen wie Adrenalin und Noradrenalin auslösen, die ebenfalls Übelkeit und Erbrechen auslösen können.


2. Fruchtwasser


Das Fruchtwasser dient als Schutz- und Polsterungssystem für den Fötus. Es hilft auch, die Körpertemperatur des Fötus zu regulieren und fördert die Bewegung und das Wachstum des Fötus im Mutterleib.


Das Fruchtwasser besteht hauptsächlich aus Wasser, das Nährstoffe und Sauerstoff enthält, die für das Wachstum und die Entwicklung des Fetus notwendig sind. Es enthält auch Elektrolyte, Enzyme, Hormone, Antikörper und andere Substanzen, die für die Entwicklung des Fötus wichtig sind.


Wenn eine schwangere Frau zu wenig trinkt, versucht der Körper, so viel Flüssigkeit wie möglich zu sparen. Dies kann sich auch auf die Menge von Fruchtwasser auswirken. Dadurch kann es zu einer beeinträchtigten Körpertemperaturregelung und verminderten Beweglichkeit des Kindes kommen und auch Lungenentwicklung und Nierenfunktion können beeinträchtigt werden. Die Entwicklung des Kindes kann verzögert sein und im schlimmsten Fall können auch Fehlbildungen auftreten.


3. Fehlbildungen beim Baby


Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr kann zu einer mangelnden Durchblutung der Plazenta führen. Blut besteht zu ca. 90% aus Wasser und auch die Fließeigenschaften in den kleinsten Blutgefäßen werden vom Wasseranteil beeinflusst.


Die Plazenta spielt eine entscheidende Rolle bei der Versorgung des Fötus mit Sauerstoff und Nährstoffen. Wenn die Plazenta nicht ausreichend durchblutet wird, kann dies dazu führen, dass das Baby nicht ausreichend versorgt wird. Dies kann zu Fehlbildungen beim Baby führen, insbesondere in den Organen, die in der frühen Schwangerschaft entwickelt werden. Zusammen mit einem verminderten Fruchtwasservolumen kann das Risiko noch weiter steigen.


4. Vorzeitige Wehen und Frühgeburt


Durch Dehydrierung beeinträchtigter Blutfluss kann auch die Gebärmuttermuskulatur betreffen. Diese ist in der Schwangerschaft durch das Gewicht des Kindes und den Hormonumschwung sehr empfindlich. Wenn Sauerstoff und Nährstoffe in der Muskulatur der Gebärmutter vermindert sind, kann dies zu unregelmäßigen Kontraktionen führen, die vorzeitige Wehen auslösen können.


Darüber hinaus kann Dehydrierung auch den Hormon- und Histaminhaushalt beeinflussen und dadurch zu einer erhöhten Produktion von den sogenannten Prostaglandinen führen. Prostaglandine wirken stimulierend auf Teile der Gebärmuttermuskulatur und sorgen gegen Ende der Schwangerschaft dafür, dass der Muttermund weicher und „gelockerter“ wird, damit er sich öffnen kann.


5. Weitere Aspekte


Verminderte Flüssigkeitszufuhr kann ganz allgemein Nieren und Darm belasten, was zu einer verminderten Entgiftungskapazität und Verstopfung führen kann. Ebenso kann Dehydrierung auch Muskelkrämpfe (nicht nur in der Gebärmutter) auslösen, was viele schwangere Frauen kennen. Wasser trinken kann hier zumindest teilweise Abhilfe schaffen, während Magnesium gegen Ende der Schwangerschaft nur bedingt genommen werden sollte, da es die Wehen unterdrücken kann.


Erhöhter Blutdruck und die Gefahr von Blutgerinnseln und Thrombosen sind gerade in der Schwangerschaft gefährlich. Das Risiko einer Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) kann dadurch erhöht werden.


Außerdem kann es durch Flüssigkeitsmangel zu Müdigkeit und Schwäche kommen, das Herz muss bei sinkendem Blutvolumen härter arbeiten, das Herz-Kreislauf-System wird belastet. Unsere Emotionen fahren in der Schwangerschaft schon genug Achterbahn, ohne dass wir das noch durch ein dehydriertes Gehirn und damit einer gereizten Psyche verstärken müssen. Zumal sich auch unsere Gefühle auf das ungeborene Kind übertragen. Die Stresshormone Adrenalin und Cortisol sind plazentagängig.

6. Auswirkung auf Geburtsgewicht, Länge sowie Kopf- und Brustumfang


Eine amerikanische Studie untersuchte, wie sich Dehydrierung der Mutter auf das Geburtsgewicht, die Länge sowie Kopf- und Brustumfang des Babys auswirkte. 38 schwangere Frauen wurden untersucht. Über 50% der Frauen waren während der Schwangerschaft dehydriert. Die neugeborenen Babys wurden eine halbe Stunde nach den Geburten untersucht und „vermessen“.


Der Unterschied beim Gewicht betrug bis zu 500 Gramm, bei der Länge waren es durchschnittlich 0,4 cm. Beim Kopfumfang betrug die Differenz 0,8 cm und beim Brustumfang 1,4 cm. (1)


7. Warnsignale von Dehydrierung und Flüssigkeitsbedarf


Durst heißt eigentlich, dass wir schon im Mangel sind. Müdigkeit oder Kopfschmerzen können auch auf fehlende Flüssigkeit hinweisen. Gerade in der Schwangerschaft sollte frau auf Anzeichen wie trockener Mund, Durst, dunkler Urin, Schwindel oder Kopfschmerzen achten. In diesem Fall sofort trinken und ggf. einen Arzt aufsuchen.


Der allgemeine Flüssigkeitsbedarf steigt während der Schwangerschaft an, um den Kreislauf des ungeborenen Kindes, das Fruchtwasser und das höhere Blutvolumen mit abzudecken. Die Empfehlung für die Wasseraufnahme lautet, mindestens 8-10 Gläser Wasser (à 250 ml) pro Tag zu trinken. Frau sollte auf jeden Fall 300 ml mehr trinken als sonst, um den erhöhten Bedarf zu decken (2). Wenn du Schwierigkeiten hast, genug Flüssigkeit zu dir zu nehmen, und wir sprechen von Wasser und ungesüßtem Tee, nicht Kaffee oder Softdrinks, dann kannst du auch hydratisierende Lebensmittel wie Obst (z.B. Melonen oder Orangen) oder Gemüse (z.B. Gurken) zu dir nehmen. Diese Lebensmittel enthalten strukturiertes Wasser, das vom Körper gut aufgenommen werden kann.


Leitungswasser kann auch in unserem Land Rückstände enthalten, die von den Kläranlagen nicht herausgefiltert werden können und die gerade für das heranwachsende Kind ungesund sind. Blei kann zu neurologischen Defiziten beim ungeborenen Kind führen, wenn noch Bleirohre vorhanden sind. Und auch andere und bisher vielleicht unbekannte Stoffe können Auswirkungen haben (3).


In der Schwangerschaft empfiehlt es sich daher, lebendiges und strukturiertes Wasser in Glasflaschen zu trinken, um den großen und den kleinen Körper optimal zu unterstützen.

Auf einen Blick


  • Eine schwangere Frau braucht mehr Flüssigkeit, um den Kreislauf des ungeborenen Kindes, das Fruchtwasser und das höhere Blutvolumen mit abzudecken.

  • Etwa 50 % der schwangeren Frauen sind dehydriert.

  • Dehydrierung kann das Risiko für Schwangerschaftsübelkeit, vorzeitige Wehen und vermindertes Geburtsgewicht erhöhen.

  • Trockener Mund, Durst, dunkler Urin, Schwindel oder Kopfschmerzen sind Warnzeichen für Dehydrierung.

  • Mindestens 8-10 Gläser lebendiges Wasser sollten regelmäßig getrunken werden.

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