Heilpraktikerin

Einführung


Wir wissen, dass die Schlafqualität und Schlafdauer mit unserem Wohlbefinden und unserer Leistungsfähigkeit zusammenhängt. Regeneration und Entgiftungsprozesse finden meistens in der Nacht statt, wo der Körper genügend Energie für die innere Reinigung aufbringen kann. Tagsüber brauchen wir diese Energie für das aufmerksame Gehirn und den arbeitenden Körper.


Ohne diese nächtlichen Reinigungsprozesse würde unser Körper schnell zur Müllhalde verkommen. Aber auch unser Gehirn muss entgiftet werden. Wissenschaftler konnten diese Transportwege des Gehirns näher untersuchen und fanden dabei heraus, dass auch unsere Schlafposition eine Rolle spielt, um unser Weckewerk sauber und fit zu halten.


Müllabfuhr im Gehirn


Neuere Studien haben gezeigt, dass im Gehirn ein spezieller Reinigungsweg existiert. Dieser Weg wird als „glymphatisches System“ bezeichnet und hilft dabei, Abfallstoffe aus dem Gehirn zu entfernen. Dabei fließt Gehirnflüssigkeit durch bestimmte Räume im Gehirn, tauscht sich mit anderen Flüssigkeiten aus und wird dann über die Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit wieder abgeleitet. Bei Laboruntersuchungen dieser Flüssigkeit wurde festgestellt, dass besonders viel Rückstände von Tau-Proteinen und Beta-Amyloid abtransportiert werden, die für die Entstehung von Alzheimer verantwortlich gemacht werden.


Eine interessante Entdeckung dabei ist, dass dieser Reinigungsprozess vom Zustand des Gehirns abhängt. Im Schlaf oder unter Narkose vergrößern sich bestimmte Räume im Gehirn, wodurch der Abfall besser abtransportiert werden kann. Studien haben gezeigt, dass dieser Prozess besonders effektiv ist, wenn das Gehirn tief schläft.


Außerdem gibt es auch noch einen lymphatischen Reinigungsweg im Gehirn. Dieser gilt als zweite Stufe der „Müllabfuhr“ im Gehirn. Bei Störungen in diesen Reinigungswegen kommt es zu einer Ansammlung von Stoffwechselendprodukten und Proteinabfällen im Gehirn, was zu kognitiven Einschränkungen führen kann.


Schlafposition


Die Körperhaltung, also ob wir liegen oder sitzen, spielt ebenfalls eine Rolle bei der Effizienz des Abfalltransports im Gehirn. Die Durchblutung und der Druck im Schädel ändern sich nämlich mit der Körperhaltung, was wiederum den glymphatischen Transport beeinflusst.


Eine im Journal of Neuroscience veröffentlichte Studie untersuchte Nagetiere, die in verschiedene Schlafpositionen gebracht wurden: auf den Bauch, den Rücken oder die Seite gedreht. Mithilfe von Magnetresonanztomografen (MRT) wurde analysiert, wie gut die Giftstoffe abtransportiert wurden. Dabei zeigte sich, dass die seitliche Schlafposition den besten Abtransport der Giftstoffe ermöglicht. (1) (2)


Fazit


Diese Untersuchungen zeigen erneut, wie wichtig die Schlafqualität für uns ist. Natürlich spielen richtige Matratze und Kopfkissen eine Rolle, um Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich zu vermeiden. Ein abgeknickter Hals und damit eingeschränkte Durchblutung und nervale und lymphatische Versorgung sind für einen ungehinderten Abfluss von Stoffwechselrückständen nicht gerade förderlich. Für die allgemeine Befindlichkeit nebenbei auch nicht.


Zusätzliche Empfehlungen zur Schlafhygiene sind das Vermeiden von blauem Licht durch Bildschirme vor dem Schlafengehen. Entspannungsverfahren oder Meditieren vor dem Schlafen gehen beruhigen das ganze System. Auch eine ausreichende Trinkmenge ist im Laufe des Tages wichtig, um die Entgiftungsfähigkeit des Körpers und des Gehirns zu gewährleisten und jede Zelle in ihren Regenerationsprozessen zu unterstützen.


 

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