Heilpraktikerin

Einführung


Die meisten kennen ab und zu Ängste vor oder bei stressigen Situationen, Schlafprobleme oder anhaltende Anspannung. Manch einer ist auch im Dauerstress und wird ständig von Ängsten gequält. Schulmedizinische Medikamente haben teils schwere Nebenwirkungen, aber gerade bei leichten und mittleren Ängsten oder bei konkreten Stresssituationen kann die Natur helfen.


Eine beruhigend wirkende Pflanze ist der Lavendel, dessen Inhaltsstoffe über den Geruchssinn aufgenommen werden können und im Gehirn wirken. Ergebnisse von Studien über Lavendelöl bei Ängsten und Depression.


Die Wirkung von Linalool


Wissenschaftler haben Lavendel untersucht und haben den Inhaltsstoff Linalool für die angstlösende und entkrampfende Wirkung identifiziert. In Tierversuchen konnte gezeigt werden, dass die Linalool-Dämpfe im Gehirn beruhigende Prozesse auslösten, wenn sie über das Riechzentrum im Gehirn wahrgenommen wurden.


Der Geruchssinn ist einer der ältesten und wichtigsten Sinne in der Evolution der Wirbeltiere. Beim modernen Menschen ist der sogenannte Reichkolben im Gehirn sogar größer als beim Neandertaler, was ein Überlebensvorteil gewesen sein dürfte. Auch soziale Bindungen funktionieren in erster Linie über den Geruch. Erinnerungen und der Geruchssinn sind eng verknüpft.


Im Gegensatz zu anderen Sinnen, deren Umweltinformationen zunächst durch Filter im Gehirn verarbeitet werden müssen, erreichen Geruchsinformationen direkt die höchsten Gehirnregionen, die für die Verarbeitung von Emotionen, Ängsten, Erinnerungen, Vergnügen und sexueller Anziehung zuständig sind. (1)


Damit kommt der Lavendelduft genau da an, wo er hinsoll. Bei Ängsten beispielsweise vor einer Prüfung, einem medizinischen Eingriff wie einem Zahnarztbesuch oder einem Auftritt vor Publikum kann das Einatmen von Lavendelöl hilfreich sein. Das natürliche ätherische Öl ist praktisch nebenwirkungsfrei. Trägheit oder Schläfrigkeit, die bei angstlösenden Mitteln häufig auftreten, gibt es beim Lavendel nicht. (2) (3)


Anwendung von Lavendelöl


In Abgrenzung zu pathologischen Angstzuständen, die in die Hände eines Facharztes gehören, kann Lavendelöl in stressigen Phasen oder Situationen eine Erleichterung darstellen. Bei meinem Zahnarzt riecht es im Wartebereich nach Lavendel, was eine durchaus entspannte Atmosphäre schafft. Erwachsene können vor stresslauslösenden Situationen oder nach einem anstrengenden Arbeitstag die ausgleichende und entspannende Wirkung des Lavendels nutzen, um in ihre Mitte zu kommen.


Gerade bei Kindern oder Senioren kann der Einsatz von Lavendelöl sinnvoll sein. Schlafstörungen, nervöse Unruhe oder Ängste können so natürlich und unauffällig gelindert werden, ohne dass etwas geschluckt werden muss. Bei anhaltenden Symptomen müssen diese natürlich abgeklärt werden.


Lavendelöl kann einfach angewendet werden. Bei Schlafstörungen oder nächtlicher nervöser Unruhe können ein paar Tropfen Lavendelöl direkt aufs Kopfkissen getropft werden. Alternativ kannst du das Öl auch auf ein Tuch geben und neben dein Kopfkissen oder auf den Nachttisch legen. Auch Duftlampen können den Duft verströmen und schaffen auch noch eine gemütliche Stimmung.


Lavendelöl ist eines der wenigen ätherischen Öle, das direkt auf der Haut angewendet werden darf, falls keine Unverträglichkeiten bekannt sind. Du kannst also einen Tropfen Lavendelöl auf den Schläfen oder auf der Brust verreiben. Auf den Schläfen soll es auch Spannungskopfschmerzen lindern. Auch Massagen oder Vollbäder mit Lavendelöl sind empfehlenswert.


Wichtig ist natürlich die Hochwertigkeit des Lavendelöls, das biologisch und ohne Zusätze sein sollte. Das gilt auch für die erhältlichen Lavendelsprays oder Badezusätze.


Vorbeugen: Wasser trinken nicht vergessen


Bei Ängsten, Stress oder Depressionen sollte man auch immer an eine ausreichende Wasserzufuhr denken. Bereits ein Wassermangel von nur einem Prozent kann von unserem Körper wahrgenommen werden. Besonders das Gehirn benötigt ausreichend reines Wasser. Zahlreiche Studien belegen, dass Wassermangel zu Konzentrationsproblemen, Depressionen und Ängsten führen kann und unsere Fähigkeit, mit Stress umzugehen, direkt von gut hydrierten Zellen abhängt. Wenn unsere Zellen nicht genügend Energie bereitstellen können, verursacht dies Stress, da wir unsere Leistungsfähigkeit verlieren. Viele Hormone und Neurotransmitter wie Serotonin sind ebenfalls auf eine ausreichende Wasserversorgung angewiesen und beeinflussen direkt unsere Stimmung.


Kinder können sich in der Schule besser konzentrieren, wenn sie während des Unterrichts Wasser trinken dürfen. Erwachsene arbeiten fokussierter und effizienter, wenn sie bei der Arbeit genügend Wasser zu sich nehmen. Dies ist eine der grundlegendsten und einfachsten Methoden, um Stress aufgrund mangelnder Leistungsfähigkeit von vornherein zu vermeiden. (4)

Weitere spannende Artikel

ZUR BEITRAGSÜBERSICHT