Kommunikationswissenschaftlerin Fachbeirat der St. Leonhards Akademie Gesundheits-, Umwelt-Journalistin Expertin für Berufungsberatung

Ein Interview mit dem Magazin Quell über Berufung und Lebenssinn

Schon seit ca. 20 Jahre befasse ich mich intensiv damit: Mit Berufung! Sie ist mehr als der Job oder Beruf, Berufung vereint das Einbringen der eigenen Persönlichkeit und Talente sowie einen tief empfundenen Sinn für die Arbeit die man tut. Das Ergebnis ist eine Zufriedenheit und innere Freude bei der Arbeit sowie das Gefühl etwas zu tun, was einen höheren Nutzen hat. Psychologen bestätigen dies: Fragt man Menschen am Ende ihres Lebens, dann haben genau die Menschen inneren Frieden, die ihrem Leben einen Sinn geben konnten, etwas Wertvolles hinterlassen konnten. Der Seelenfrieden hängt also unmittelbar mit dem Leben des eigenen Lebenssinns zusammen. Daher hat das Leben der eigenen Berufung auch direkte Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Und das in jedem Alter und Lebensabschnitt sobald es in Richtung Arbeit und Beruf, sowie auch Sinnaufgabe bis ins hohe Alter geht. In meinem Artikel und diesem Beitrag erkläre ich warum das so ist und wie man den Weg zur eigenen Berufung einschlagen kann.


Berufung und psychische Gesundheit hängen zusammen

Wer kennt das nicht: Es ist Sonntagabend, man liegt im Bett und denkt an Montagmorgen: Schon wieder zur Arbeit … Am liebsten würde man die Woche ganz schnell weiter drehen, damit endlich wieder Wochenende ist … oder endlich wieder Urlaub. Viele Menschen teilen ihr Leben in das leidliche Arbeiten und den Feierabend, das Wochenende, die Freizeit ein. Arbeiten zum Geldverdienen … muss halt sein … oder eben nicht! Wer seine Berufung lebt, liebt seine Arbeit. Manche sprechen davon, das Hobby zum Beruf zu machen. Andere sagen, wenn sie von ihrer Berufung sprechen, hier kann ich ganz ich selbst sein, genau das machen, was mich leicht fällt und mir Freude macht. Beide Aussagen führen zum Kern der Berufung, wo man seine eigenen Stärken und Talente, seine Persönlichkeit bzw. sein Naturell und vor allem auch seine innere Motivation einbringen kann. Ein Beruf, je nach persönlicher Eignung angestellt oder selbstständig, der einfach zu einem passt, der Spaß macht und der dem eigenen Leben einen tieferen Sinn gibt. In der Folge verschiebt sich die Trennung zwischen Arbeit und Freizeit. Man spricht auch in seiner Freizeit von seinen Herzensanliegen, die in der eigenen Berufung vorkommen, man vereint in sich die Freude mit dem täglichen Tun. Die Psychoneuroimmunologie hat dies in verschiedenen Zusammenhängen untersucht. Die Psyche beeinflusst den Körper und unsere Gesundheit. Sind wir innerlich zufrieden oder gar glücklich, sind wir entspannter und es werden andere Hormone ausgeschüttet, als in psychischen Stress-Situationen. Daher hängen Berufung und Gesundheit unmittelbar zusammen.

Die Langlebenskulturen beachten Berufung und Lebenssinn

Dies wussten und wissen seit Jahrtausenden auch schon die Langlebenskulturen. Das sind die sog. Blue Zones, die Gebiete der Langlebenskulturen, wo Menschen viel älter werden und gesünder sind als in allen anderen Ländern der Welt. Diese Kulturen fokussieren schon in der frühen Kindheit das Leben der naturgegebenen Kräfte und Anlagen und die Ausrichtung auf einen Lebenssinn. Der Mensch möchte etwas erschaffen, kreieren, etwas Schönes und Sinnvolles tun. Das führt zu tiefer Erfüllung und fördert damit auch die psychische Gesundheit.  Denn in den Langlebenskulturen haben die Menschen vor allem einen Fokus: Lebensfreude und Lebenssinn! In Costa Rica z.B. „Plan de Vida“ (Lebenplan) oder „Ikigai“ (Lebensziel) in Okinawa genannt. Denn um gesund alt zu werden ist es wichtig wertvolle Ziele zu haben, etwas Sinnvolles zu tun und sich für etwas zu engagieren, welches auch Anderen nutzt. Befragt man die Menschen in den Blue zones, so erhält man ähnliche Antworten. Das Leben wird bis ins hohe Alter als wertvoll und sinnvoll betrachtet und die Menschen empfinden Freude, wenn sie ihr Leben betrachten. Genau diese Freude schüttet Endorphine aus, die unsere Gesundheit bewiesenermaßen stärken.


Für die Weichenstellung zur Berufung ist es nie zu spät

Aus meiner Erfahrung ist es für das Leben der eigenen Talente und Berufung quasi nie zu spät. Toll wenn junge Menschen ihre Talente und innere Motivation bereits für die Berufswahl berücksichtigen. Aber auch nach einer beruflichen Sinnkrise oder einem Burn-out kann man diese Zäsur im eigenen Leben sinnvoll nutzen, um der eigenen Berufung auf die Spur zu kommen. Auch im Rentenalter gibt es die Möglichkeit mit den eigenen Talenten noch einmal durch zu starten und etwas zu tun, was schon so lange in einem steckt und was man als große Bereicherung des eigenen Leben und des Leben anderer Menschen empfindet. Die Berufung setzt innere Kräfte frei, wie sie in Situationen der Freude entstehen. Dies hängt auch mit der positiven Interaktion mit anderen Menschen zusammen, denn die mit Berufung im Zusammenhang stehenden positiven Rückmeldungen stärken soziale Bindungen und sind auch im Sinne der sozialen Gesundheit sehr förderlich. Nach meiner Erfahrung aus fast 20 Jahren kann ich sagen, sobald ein Mensch in sich die inneren Kräfte, die eigenen Möglichkeiten und die Wertschätzung der eigenen Talente entdeckt und eine Perspektive entwickeln kann, wozu das eigene Leben dienen kann, entwickeln sich Wege und Kräfte, die dieser Mensch vorher nicht für möglich hielt. Und zwar aus dem eigenen Inneren heraus. Das berührt mich immer wieder.


So kommt man seiner Berufung auf die Spur


Das Finden seiner Berufung beginnt mit einer inneren Befragung: Der erste Schritt ist es im Alltag nachzuspüren, ob wir glücklich sind mit dem, was wir beruflich tun, ob wir uns entfalten können oder ob wir Dienst nach Vorschrift machen und jeden Abend ausgepowert sind. Ist unsere Antwort negativ, so können wir damit beginnen zu erforschen, was uns bisher im Leben Spaß gemacht hat, was uns leicht gefallen ist. Dies kann sowohl im Privatleben als auch in den zurückliegenden Ausbildungen und Jobs ergründet werden. Auf diese Weise kann man seinen Talenten und Stärken auf die Spur kommen. Damit einhergehend sollte man sich tief innerlich die Frage stellen, was uns wirklich Freude macht, was wir gerne tun, sei es mit den Händen, im Zwischenmenschlichen, im Rahmen der Hobbys usw. Hier können Fragen wie diese helfen: „Was macht mir Spaß? Wofür möchte ich morgens gerne aufstehen? Was möchte ich bewegen, kreieren, gestalten, einfach gerne tun?“ Diese ersten Gedankenspiele kann man z.B. auf einem Blatt Papier notieren und anschließend mit dem aktuellen Job vergleichen. Je weiter dieser davon entfernt ist, umso weiter ist dieser auch von der eigenen Berufung entfernt. In diesem Erkennen kommen viele Menschen an den Punkt, dass sie sich beruflich verändern wollen. Aus meiner Erfahrung rate ich dann jedoch besonnen vorzugehen und nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten und vorschnell zu kündigen. Die Berufungsfindung und berufliche Neuorientierung ist ein weitreichender Prozess, bei dem man sich bestenfalls professionelle Unterstützung holen sollte.


Hier können Sie den Artikel über Berufung und Lebenssinn im Quell-Magazin lesen
Berufung und Lebenssinn:


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Hier noch ein Artikel über Berufung und Gesundheit von Ursula Maria Lang“:

Berufung und Gesundheit


Videos und Interviews von Fachexperten zu „Gesundheit mit Wasser“ findest Du hier:


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