
Einführung
Schniefen, tränende Augen… Wenn du nicht gerade einen traurigen Liebesfilm schaust, könntest du Heuschnupfen oder eine Allergie haben. Die Pollen fliegen immer früher und manch einer greift deswegen zu den klassischen antiallergischen Nasensprays, Augentropfen oder Antihistaminika.
In diesem Artikel werden wir untersuchen, wie Wasser als Therapeutikum bei Allergien wirken kann. Wir werden auch die Rolle von Histamin bei Allergien und den Zusammenhang von Histamin und Wasser näher beleuchten.
Entstehung von Heuschnupfen
Heuschnupfen gehört zu den sogenannten Typ-I-Allergien, das heißt, dass die Reaktion auf den „Feind“ innerhalb von Sekunden bis maximal 30 Minuten auftritt.
Der Körper trainiert beim ersten feindlichen Kontakt mit einem Antigen (also einer Polle o.ä.) seine Abwehr und produziert IgE-Antikörper. Diese setzen sich auf unsere Mastzellen. Mastzellen sind körpereigene Zellen, die dabei helfen, Krankheitserreger abzuwehren. In den Mastzellen ist Histamin gespeichert und dieses wird beim Kontakt mit den IgE-Antikörpern ausgeschüttet und löst Entzündungen und allergische Reaktionen wie Juckreiz, Schwellungen und Niesen aus, um die Angreifer loszuwerden. Niesen und Husten sind die explosive Variante, um Pollen wieder zurück an die frische Luft zu befördern, Tränen sollen die Pollen aus den Augen waschen. So weit, so gut.
Aber beim nächsten Kontakt mit den Allergenen reagiert der Körper schon schneller und intensiver, weil er sich an die Angreifer erinnert. Je höher der Histaminspiegel ist, desto heftiger fällt die Reaktion des Körpers aus. (1)
Histamin und Wasser
Wasser ist ein essentielles Element für alle lebenswichtigen Prozesse im Körper, einschließlich der Regulation von Stoffwechselprozessen und der Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsgleichgewichts. Wenn der Körper dehydriert ist, können viele der körperlichen Funktionen beeinträchtigt werden, einschließlich der Funktion des Immunsystems.
Histamin ist auch für unser Durstgefühl zuständig und sorgt im Körper bei Wassermangel für ein Rationierungssystem. So wird das verfügbare Wasser für bestimmte Körperareale und Organe priorisiert. Daher steigt bei Wassermangel die Produktion und Aktivität von Histamin an, und zwar exponentiell.
Laut Dr. Batmanghelidj, einem iranischen Arzt und Wasserforscher, führen die Verengungen in den Bronchialästen zu einem Zurückhalten von Wasser, da die Atmung erschwert wird und so weniger Wasser ausgeatmet wird. Im Winter können wir den Effekt des ausgeatmeten Wassers als Dampfwolke vor uns sehen. Außerdem soll Histamin durch die Produktion von zähem Schleim die empfindlichen Lungenbläschen schützen, indem es die ausgetrockneten „Wände“ der Bläschen mit dem Schleim auskleidet.
Stilles (!) Wasser trinken, ausreichend und regelmäßig über den Tag verteilt, ist also eine sehr gute Unterstützung unseres Körpers, um bei Allergien nicht gleich bei jeder Polle, die sich verflogen hat, den Kriegszustand auszurufen.
Es gibt noch eine wichtige Verbindung zwischen Histamin und Wasser. Histamin ist wasserlöslich. Wenn also das Histamin schon ausgeschüttet wurde, ist Wasser trinken wieder eine gute Möglichkeit, das Histamin aufzulösen und aus dem Körper zu schwemmen. Wasser ist damit ein natürliches Antihistaminikum. Außerdem hält es unsere Schleimhäute feucht, stärkt das Immunsystem und noch sehr viel mehr. (2) (3)
Wasser ist außerdem wichtig bei allen Entgiftungsvorgängen im Körper. So auch bei der natürlichen Müllbeseitigung von Allergenen aller Art.
Und noch die DAO
Ein wichtiger Faktor bei der Regulation von Histamin im Körper ist das Enzym DAO (Diaminoxidase), das Histamin abbaut. Wenn der Körper nicht genügend DAO produziert, kann dies zu einem Anstieg des Histaminspiegels führen, was wiederum allergische Symptome verstärken kann.
Auch hier kurbelt Wasser die Produktion von DAO an, so dass die Produktion von Histamin gehemmt wird bzw. der Histaminabbau beschleunigt wird. Außerdem braucht die DAO für die Produktion noch Vitamin B6 und Vitamin C.
Wasser, Salz und Mineralstoffe
Dehydration und Salz sind eng miteinander verbunden, da Salz (Natriumchlorid) eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Wasserhaushalts des Körpers spielt.
Wenn der Körper dehydriert ist, verliert er Flüssigkeit und Elektrolyte wie Natrium und Chlorid, die wichtig sind, um eine optimale Funktion des Körpers aufrechtzuerhalten. Ein Mangel an Natrium kann zu einer Reihe von Symptomen führen, einschließlich Muskelkrämpfen, Kopfschmerzen, Schwindel und einer erhöhten Herzfrequenz. Wenn der Natriumspiegel im Körper zu niedrig wird, kann dies zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung namens Hyponatriämie führen.
In einigen Fällen kann eine zu hohe Salzzufuhr auch zu Dehydration führen. Wenn der Körper zu viel Salz aufnimmt, kann dies dazu führen, dass der Körper mehr Wasser benötigt, um das Salz zu verdünnen. Dies kann zu einer erhöhten Ausscheidung von Wasser und einer Dehydration führen.
Es ist wichtig, einen angemessenen Salz- und Wasserhaushalt aufrechtzuerhalten, um eine optimale Gesundheit zu gewährleisten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Salzzufuhr von maximal 6 Gramm und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von etwa 2-3 Litern pro Tag für Erwachsene.
Wenn du also viel Wasser trinkst, kann es sinnvoll sein, auch etwas Salz und Mineralstoffe zu dir zu nehmen. Dr. Batmanghelidj empfiehlt, täglich ein paar Körner Meersalz auf die Zunge zu legen. Außerdem kann es Sinn machen, Mineralien zu ergänzen wie Kalium, Magnesium, Calcium, Zink und die Spurenelemente.
Wichtig ist auch hier das Gleichgewicht! Es ist eine gute Idee, bei einem Blutbild die entsprechenden Werte bestimmen zu lassen. Gerade bei Bluthochdruck und Herz-Kreislauferkrankungen wird eine salzarme Ernährung empfohlen und auch eine begrenzte Wassermenge, um die Pumpleistung des Herzens nicht zu strapazieren. Jeder muss individuell auf seinen Körper achten.
Entwässernde Lieblinge
Gerade in Zeiten von Allergien ist es also wichtig, den Körper möglichst gut zu unterstützen und das kann ganz einfach sein. Wenn Wasser so wichtig ist, sollten wir alles meiden, was uns Wasser entzieht. Oder zumindest den Wasserverlust ausgleichen, wenn wir darauf nicht verzichten wollen.
Kaffee und andere koffeinhaltigen Getränke wirken dehydrierend, weil sie durch die Erhöhung der Stresshormone in unserem Körper den Stoffwechsel ankurbeln und damit auch die Wasserausscheidung über die Nieren. Eine Tasse Kaffee sollte durch mindestens 1-2 Gläser Wasser ausgeglichen werden.
Zuckerhaltige Getränke binden ebenfalls viel Wasser. Softdrinks, aber auch die beliebte Apfelschorle, zählen also nicht zu unserer regulären täglichen Wasserzufuhr, sondern sind Minusposten in der Wasserbuchhaltung. Dasselbe gilt natürlich für alle Getränke, denen wir Zucker hinzufügen.
Ernährung in der Pollenflugsaison
Es bietet sich an, in der Zeit der Allergene auf histaminhaltige Nahrungsmittel zu verzichten oder diese einzuschränken. Eine recht gute Liste mit Hintergründen findest du hier (4). Ein weiterer Punkt sind Kreuzallergien. Das bedeutet, dass bestimmte Pollenarten mit bestimmten Lebensmitteln, Gewürzen oder anderen Stoffen über kreuz reagieren, sich also in der Auswirkung der allergischen Symptome verstärken bzw. bei scheinbar harmlosen Lebensmitteln auf einmal Allergien auslösen. Beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (5) gibt es dazu eine gute Übersicht. Auf manche Sachen kommt man nicht unbedingt oder wusstest du, dass Birkenpollen und Soja miteinander reagieren können?
Fazit
Wasser ist einfach eine eierlegende Wollmilchsau. Es gibt viele Belege dafür, dass eine ausreichende Wasseraufnahme, am besten von lebendigem und strukturiertem hexagonalen Wasser, die Symptome von Allergien lindern können.
Natürlich ist es wichtig zu beachten, dass bei schwerwiegenden Symptomen und Krankheiten die entsprechenden Medikamente weitergenommen werden oder man zur Kontrolle ein Blutbild macht. Wasser ist aber in jedem Fall eine gute Ergänzung und Grundlage für alle weiteren Therapien.
(2) Dr. med. F. Batmanghelidj. „Sie sind nicht krank, Sie sind durstig. Heilung von innen mit Wasser und Salz“. VAK Verlags GmbH
(3) mcas hope
(4) https://www.nahrungsmittel-intoleranz.com/histaminintoleranz-lebensmittelliste/
(5) https://www.daab.de/ernaehrung/nahrungsmittel-allergien/ausloeser/kreuzallergie/
Medizinischer Disclaimer:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung geeignet. Alle hier zusammen gestellten Informationen stellen keinen Ersatz für eine professionelle ärztliche bzw. therapeutische Beratung, Diagnose oder Behandlung dar. Alle Informationen dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Die Inhalte stellen keine Empfehlung von Behandlungen oder Naturheilmitteln dar. Wir empfehlen die Informationen von einem Arzt überprüfen zu lassen. Auch wenn die Inhalte mit großer Sorgfalt erstellt wurden, übernehmen wir keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben.
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