Akademieleitung, Heilpraktikerin, Wasserexpertin, Referentin für Naturheilkunde

Mit einem gesunden Lebensstil kann man die eigene Gesundheit enorm stärken

Eines wollen wir alle: Gesund sein und gesund bleiben. Gesundheitskompetenz bedeutet, dass jeder Mensch selbst ein Höchstmaß an Verantwortung für seine eigene Gesundheit übernimmt. Bestenfalls natürlich präventiv. Aber es gibt auch einiges, was man begleitend zur naturheilkundlichen Behandlung selbst tun kann. Als Heilpraktikerin empfehle ich meinen Patienten gerne einige Grundregeln der Selbstfürsorge.  

Hier ein Überblick wichtiger Säulen für ein gesundes Leben

1. Viel gutes Wasser trinken


Bei fast jedem Patienten stelle ich fest: wir trinken zu wenig! Dabei ist reines Wasser Gesundheits-Elixier Nr. 1: Es ist der Hauptbestandteil aller Zellen und alle Stoffwechselvorgänge sind an Wasser gebunden.
Das bedeutet, alles was rein soll in die Zellen, also Nähr- und Vitalstoffe, braucht als Transportmittel Wasser. Ebenso wie unsere körpereigene Müllabfuhr Wasser zum Abtransport der Gifte, Schadstoffe und Stoffwechsel-Endprodukte braucht.
Für unsere 100 Billionen Zellen ist das ausreichende Trinken von mindestens 2 Liter Wasser pro Tag also lebensnotwendig. Und zwar reines, lebendiges, zellgängiges Wasser. Denn andere Getränke können diese Funktion nur unzureichend erfüllen.
Daher mache ich zu Beginn jeder Behandlung erst mal den Trink-Check und verordne das Wassertrinken als Teil der Therapie. Viel gutes Wasser trinken kann also jeder Zuhause ganz einfach machen. 

Noch ein Tipp: Damit man stilles Wasser gerne trinkt, am besten vorher je eine Flasche von verschiedenen Sorten kaufen und wie bei der Weinprobe schluckweise im direkten Vergleich ausprobieren, welches Wasser einem am besten schmeckt und sich leicht trinken lässt.

Nachfolgend noch tiefer gehende Infos von mir über die Bedeutung des Wassertrinkens für unsere Gesundheit: Über die Bedeutung des Wassertrinkens

2. Sich gesund ernähren

Über gesunde Ernährung gibt es so viele unterschiedliche Meinungen, dass man sich schwer tut, die richtige Information zu finden. Zum Grundverständnis erkläre ich daher meinen Patienten folgendes: 
Wir brauchen für einen gesunden Stoffwechsel viele Vitalstoffe und Lebensenergie, welche wir am besten in frischer, natürlicher Nahrung finden. Pflanzen nehmen beim Wachstum viel Licht auf und haben viele Vitalstoffe, daher sollten sie die Hauptbasis unseres Speiseplans sein, und zwar möglichst in Bio-Qualität. Vor allem grüne Pflanzen, die viel Chlorophyll enthalten, sind gut für unsere Zellen. Daher empfehle ich, täglich grünes Gemüse und (Wild-)Kräuter zum Beispiel in Form von Smoothies in den Speiseplan einbauen.


Fett als Ernährungsbaustein wurde lange verdammt. Dabei brauchen wir gesunde Fette, die vor allem entzündungshemmende Omega 3-Fettsäuren enthalten. Viele Öle, wie zum Beispiel Raps- oder Sonnenblumenöl haben einen entzündungsfördernden hohen Omega 6-Anteil und sollten nur eingeschränkt verwendet werden. 


Ein wichtiger Ernährungsbaustein ist Eiweiß. Wir brauchen es für Muskulatur, Knochen und den Transport von Vitalstoffen (Transport-Proteine). Der Eiweißbedarf sollte jedoch nicht nur von tierischen Produkten stammen, sondern überwiegend in Form von Hülsenfrüchten, Nüssen und pflanzlichen Fleischalternativen wie Tofu oder Tempeh oder auch Joghurt bzw. Milch-Ersatz aus pflanzlichen Alternativen stammen.


Die Kohlenhydrate sollten möglichst langkettige sein, das sind vor allem Vollkorn-Produkte, denn die kurzkettigen Kohlenhydrate wie Weißbrot, Kuchen, Zucker treiben unseren Blutzucker schnell nach oben, führen zu Heißhunger und sind vom Vitalstoffgehalt praktisch leere Kalorien. Vollkornprodukte sind überdies wichtig für unseren Darm, denn der braucht zur Ausscheidung unbedingt Ballaststoffe. Grundsätzlich sollten jedoch die Kohlenhydrate eher an der Spitze der Ernährungspyramide stehen, das bedeutet, den geringsten Anteil neben Gemüse, gesunden Fetten und Proteinen ausmachen.

Zusammenfassend empfehle ich, je nach bisheriger Ernährungs-Art, sich schrittweise, aber konsequent, an eine vollwertige, überwiegend pflanzenbasierte Ernährung heranzutasten. Und möglichst natürliche Lebensmittel zu essen, am besten in Bio-Qualität und aus der Region. Um die wertvolle Nahrung optimal aufzunehmen, sollte man achtsam essen und gut kauen, so wird man auch automatisch weniger essen und belastet den Organismus nicht unnötig mit zu viel im Magen. 

Mehr dazu weiß unser Ernährungs-Experte Werner Langbauer: Über die Ernährung der Langlebenskulturen

3. Die Entgiftung fördern 
Oft gar nicht beachtet wird das regelmäßige Entgiften unseres Körpers. Die Liste der belastenden Stoffe, die in unseren Zellen landen, ist lang. Angefangen von künstlichen Zusatzstoffen in Lebensmitteln und Mikroplastik bis hin zu Umweltgiften aller Art.
Daher gilt an allererster Stelle, so wenig wie möglich vermeidbare Schadstoffe aufzunehmen, allen voran das Vermeiden der Genussgifte Alkohol, Nikotin, zu viel Koffein, künstliche Aromastoffe, künstliche Süßgetränke, denn sie stellen ein Gesundheitsrisiko dar.
Zusätzlich kann man durch folgende Tipps, die man einfach in seinen Alltag einbauen kann, die Entgiftung und Ausleitung der Schadstoffe effektiv unterstützen. Auch hier ist an erster Stelle wieder das ausreichende Trinken eines reinen, zellgängigen Quellwassers zu nennen. Ergänzend dazu kann man täglich 1-2 Tassen Detox-Tee trinken, z.B. Brennnessel, Löwenzahn, Schachtelhalm, usw. Um an die in unseren Fett-Depots gespeicherten Schadstoffe heranzukommen, sollte man täglich circa 16 Stunden fasten, d.h. zwischen der Nahrungsaufnahme eine Pause zu machen, in der nichts zu sich genommen wird, außer Wasser und Tee (z.B. letzte Mahlzeit abends um 18.00 Uhr – erste Mahlzeit morgens um 10.00 Uhr). Und schließlich kann man die Entgiftung fördern indem man ins Schwitzen kommt, z.B. durch regelmäßige Saunagänge oder durch Bewegung. 

Gesundheits-Expertin Heike Holz erklärt hier nochmal ausführlicher den Nutzen des Detoxens: Über die Praxis des Entgiftens 

4. Sich regelmäßig bewegen
Bewegung ist Leben, daher sollte es für jeden Menschen so wichtig und klar wie das Zähneputzen sein, sich täglich zu bewegen. Und zwar in ausreichender Form, so dass wir unseren Stoffwechsel ordentlich in Schwung bringen. 
Dies können die sog. „10.000 Schritte“ sein, gemeint ist ein ordentlich langer, zügiger Spaziergang von 30-45 min,  eine Work-out-Einheit am besten in frischer Luft oder der Besuch eines Fitness-Studios. Mit professioneller Begleitung können wir hier insbesondere die Muskeln trainieren, denn für einen bis ins hohe Alter stabilen und beweglichen Körper brauchen wir auch starke Muskeln. Mit zunehmendem Alter baut die Muskulatur automatisch ab, wenn wir sie nicht trainieren. Daher empfehlen Orthopäden und Physiotherapeuten sowie Fitness- und Gesundheitstrainer das regelmäßige Trainieren der fünf sportmotorische Fähigkeiten (Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination, Kraft, Schnelligkeit). 

Unser Fitness-Experte Michi Steinkohl erkärt im nachfolgenden Video warum: Über die fünf sportmotorischen Fähigkeiten 

5. Auftanken in der Natur
Die Kraft der Natur ist so vielfältig und wird in der heutigen modernen Lebensweise doch viel zu wenig genutzt. Auf diesem Bewusstsein fußt beispielsweise die Kneipp-Therapie, auch Kneipp´sche Lebensordnung genannt.
Auch ich empfehle meinen Patienten die Elemente aus der Kneipp-Lehre, sind sie doch so einfach wie effektiv und können vor allem von jedem selbst in den Alltag integriert werden. Das Immunsystem wird dadurch nachweislich gestärkt.
An erster Stelle steht auch hier das Wasser, vor allem die äußerlichen Wasser-Anwendungen, z.B. Kaltwassergüsse über Beine und Arme oder gleich kalt/warme Wechselduschen. Vielerorts gibt es Kneipp-Tretbecken, ansonsten tut es auch ein kleiner Bach in der Nähe.
Auch barfuß laufen und Tautreten im nassen Gras am frühen Morgen gehören dazu. Insgesamt geht es vor allem darum, den eigenen Körper mit der Natur, Luft und Licht aufzutanken, Sonnenlicht an den Körper heranzulassen und die Energie aufzunehmen, die uns die Natur schenkt. Auch Waldbaden, d.h. bewusstes, schweigsames Gehen durch den Wald ist eine gute Möglichkeit. Wer in der Stadt wohnt, sollte sich einen Park oder eine Fluss-Aue suchen, denn wo Bäume und Wasser sind, ist die Energie deutlich besser und mehr Sauerstoff vorhanden. 

Unsere Kooperationspartnerin Andrea Pielen vom Kneipp-Bund erklärt die Kneipp-Therapie: Über die Kneipp´sche Lebensordnung 

6. Regelmäßig entspannen und durchatmen
Welche gesundheitliche Bedeutung die Entspannung hat, erfährt man oft erst dann, wenn sich stressbedingte Krankheiten zeigen oder gar chronifiziert haben. In unserer Leistungsgesellschaft wird dabei häufig die Aktivität überbetont, wodurch unser ganzes System im „Fight & Flight“ Modus agiert. Wenn dies permanent der Fall ist, tritt die ausgleichende Funktion des Parasympathikus in den Hintergrund, wie unser sog. Ruhenerv oder auch Erholungsnerv genannt wird. Wir schaffen es dann oft nicht mehr, innerlich loszulassen. In der Folge verspannt sich auch die Muskulatur, die Atmung und unser restliches Nervensystem ist in Alarmbereitschaft. Und daraus entwickeln sich wiederum die verschiedensten Krankheitssymptome. Um es erst gar nicht soweit kommen zu lassen ist es enorm wichtig für ein gesundes Leben, als Ausgleich zum stressigen Alltag aktiv zu entspannen. Dazu gibt es Techniken wie die progressive Muskel-Entspannung, das autogene Training, Yoga etc. 
Der einfachste Weg bzw. die Ausrichtung, negativen Stress möglichst auszugleichen, ist sich täglich Pausen und Ruhezeiten einzubauen, in denen man einfach mal „Fünfe grade sein lässt“ und am besten nicht nachdenken muss, was man schon wieder zu erledigen hat. 
Sehr effektiv sind auch Übungen der Tiefenatmung, wie z.B. die Atemheilmethode nach Dr. Shioya.  Auf jeden Fall dient Stressvermeidung und aktive Entspannung der Gesundheit enorm und ist lebensverlängernd, denn wer wenig Stress hat wird nachgewiesenermaßen im Durchschnitt älter.

Unsere Kursleiterin Maria-Magdalena Mailhamer bietet dazu einen Wochenend-Kurs an: Kundalini-Yoga und Atmen 

7. Für guten Schlaf sorgen
Die Regeneration aller Zellen sowie unserer Psyche über Nacht kann gar nicht genug betont werden. In heutiger Zeit mit einem hektischen Lebenswandel bis zum späten Abend, viel Medienkonsum und oft äußeren Störquellen wie Lärm- und Licht-Belastungen in den Städten, kommt der Mensch kaum noch oder zu spät zur Ruhe. Die Folge ist oft, dass man sich abends ein oder zwei Gläser Wein oder Bier genehmigt, um zu entspannen und in den Schlaf zu finden. In Wirklichkeit stört Alkoholkonsum einen gesunden und regenerativen Schlaf. Daher empfehle ich meinen Patienten, sich die Abendruhe in den Tagesablauf einzuplanen und für die Optimierung des Schlafplatzes zu sorgen. Zum einen sollten Handy, WLAN, DECT und Elektrogeräte ausgeschaltet werden, da sie den tiefen DELTA-Entspannungs-Zustand im Gehirn stören. Dann sollte das Zimmer abgedunkelt werden, da unser Hormonsystem auf Licht reagiert und wir bei fehlendem Melatonin nicht so leicht in die Tiefschlafphase kommen. Wer an einer lauten Straße wohnt, sollte sich tatsächlich weiche Ohrstöpsel besorgen, da unser Unterbewusstsein sonst die ganze Nacht auf „Hab-Acht-Stellung“ ist, zumal sich Geräuschkulissen verändern, auch wenn wir meinen, dass wir uns schon daran gewöhnt haben. Schließlich sollten wir die letzte Mahlzeit am besten 3-4 Stunden vor dem Einschlafen zu uns nehmen, damit unser Verdauungssystem in der Nacht entlastet ist. Genug und regelmäßig schlafen ist also einer der wesentlichen Gesundheitssäulen.

Komplementärmedizinerin Nadine Graml erläutert in ihrem Video den Zusammenhang von Kopfschmerzen und Schlafqualität: Optimierung des Schlafplatzes

Zusammenfassend lässt sich sagen: Viele Teile machen das Ganze! 
Wenn wir unseren Alltag und unseren Lebensstil unter den vorher genannten Aspekten betrachten, finden wir sicher Ansätze, mehr für unsere Gesundheit zu tun.

Denn wie schon Sebastian Kneipp vor etwa 150 Jahren sagte: 
„Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird später viel Zeit für seine Krankheiten brauchen.“


 


Medizinischer Disclaimer:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung geeignet. Alle hier zusammen gestellten Informationen stellen keinen Ersatz für eine professionelle ärztliche bzw. therapeutische Beratung, Diagnose oder Behandlung dar. Alle Informationen dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Die Inhalte stellen keine Empfehlung von Behandlungen oder Naturheilmitteln dar. Wir empfehlen die Informationen von einem Arzt überprüfen zu lassen. Auch wenn die Inhalte mit großer Sorgfalt erstellt wurden, übernehmen wir keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben.


 

Weitere spannende Artikel

ZUR BEITRAGSÜBERSICHT