
Jeden Tag werden allein in Deutschland rund 300 Menschen wegen psychischer Erschöpfung krankgeschrieben. Doch hinter jeder Zahl steht eine Geschichte – vielleicht auch deine? Burnout ist mehr als eine Statistik, mehr als ein medizinisches Phänomen. Es ist ein Hilferuf deiner Seele.
Vielleicht hast du das Gefühl, dass dir der Boden unter den Füßen wegbricht. Du funktionierst nur noch, quälst dich durch die Arbeit, ein Tag gleicht dem anderen, und doch bleibt dieses nagende Gefühl: „Das kann doch nicht alles sein.“ Es ist, als hättest du dich selbst auf diesem hektischen Lebensweg verloren.
Doch was, wenn Burnout nicht nur eine Bedrohung ist? Was, wenn diese Krise eine Einladung ist, innezuhalten und dein Leben neu auszurichten?
Unsere Welt fordert viel von uns: immer mehr Leistung, immer mehr Anpassung, immer schneller, immer besser. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen, und wir vergessen, wo wir selbst stehen.
Burnout als Erschöpfungssyndrom ist inzwischen ein Symbol unserer Zeit. Psychische Erkrankungen dieser Art sind heute die dritthäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit in Deutschland. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse stiegen die Fehltage aufgrund von Stress und Erschöpfung allein zwischen 2012 und 2022 um 90 Prozent.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt Burnout als „Syndrom aufgrund von Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet werden kann“.
Es zeigt sich durch:
Doch oft reicht diese Definition nicht aus. Viele Menschen erleben Burnout nicht nur durch berufliche Belastungen. Neben dem beruflichen Stress tragen auch private Herausforderungen, unverarbeitete Traumata oder gesellschaftliche Erwartungen dazu bei, dass Menschen ausbrennen. Gerade Frauen berichten häufig, dass sie den Spagat zwischen Familie, Beruf und sozialen Verpflichtungen irgendwann nicht mehr schaffen.
Es ist ganz normal, dass wir uns in stressigen Lebensphasen manchmal erschöpft fühlen. Doch wie kannst du erkennen, ob du nur vorübergehend ausgelaugt bist, oder ob du bereits erste Anzeichen eines Burnouts spürst? Hier sind einige Fragen, die dir helfen können, dies einzuordnen:
Fragen bei temporärer Erschöpfung:
Wenn du diese Fragen überwiegend mit „Ja“ beantworten kannst, handelt es sich wahrscheinlich um eine temporäre Erschöpfung. Wichtig ist, dir in solchen Phasen bewusst Pausen zu gönnen und gut für dich zu sorgen.
Fragen bei einem möglichen Burnout:
Wenn du hier mehrfach ‚Ja‘ geantwortet hast, könnten dies Anzeichen für ein Burnout sein. In diesem Fall ist es wichtig, frühzeitig Unterstützung zu suchen.
Sabine, eine Klientin, die ich begleitet habe, erzählte mir von ihrem Leben vor dem Zusammenbruch: Sie jonglierte einen fordernden Job, die Familie und all die Erwartungen, die sie an sich selbst stellte. Irgendwann funktionierte sie nur noch. Und dann ging plötzlich nichts mehr, als wären die Lichter aus. Das war der Moment, an dem sie spürte: „So kann es nicht weitergehen.“
Ihr Leben fühlte sich an wie eine Kerze, die immer weiter brennt, ohne je neues Wachs zu bekommen. Die Seelenflamme flackerte nur noch – ein Zeichen, dass etwas Grundlegendes fehlte.
Genau dieses Gefühl beschreiben viele: Der Antrieb geht verloren, die Freude verschwindet, und das Leben verliert seinen Sinn. Doch was, wenn diese Krise auch einen anderen Weg aufzeigt?
Edward Bach, der Begründer der Bachblütentherapie, hat es treffend formuliert:
„Krankheit ist weder Grausamkeit noch Strafe, sondern einzig und allein ein Korrektiv; ein Werkzeug, dessen sich unsere eigene Seele bedient, um uns auf unsere Fehler hinzuweisen.“
Vielleicht dürfen wir Burnout genau so verstehen: als ein Weckruf. Dein Körper und deine Seele haben den Stecker gezogen, weil es so nicht weitergehen kann. Und so sehr der Zusammenbruch nach einer Bedrohung aussieht, er ist auch eine Chance – die Chance, dein Leben neu zu betrachten.
Statt dich selbst zu verurteilen, weil du nicht mehr funktionierst, darfst du diesen Moment nutzen, um herauszufinden, was dir wirklich fehlt. Vielleicht ist es Zeit, alte Muster loszulassen und die leise Stimme in dir wieder zu hören, die schon so lange übertönt oder ignoriert wurde.
Der Weg zurück beginnt mit einer ehrlichen Frage: „Was brauche ich wirklich?“
Es gibt keinen falschen Weg, aber es gibt kleine Schritte, die dir bei einem Erschöpfungssyndrom helfen können:
1. Messe dein Stress-Level
Spüre in dich hinein: Wie erschöpft fühlst du dich wirklich? Bist du vollkommen ausgepowert und merkst, dass du dringend eine Pause brauchst? Sei ehrlich zu dir selbst. Wenn du dich am unteren Ende der Energieskala befindest und dich kaum noch belastbar fühlst, sprich mit deinem Hausarzt. Eine längere Auszeit über eine Krankschreibung kann der erste Schritt sein, um wieder zu dir selbst zu finden. Der Burnout-Test der München Klinik kann dir dabei helfen, deinen Zustand besser einzuschätzen.
2. Finde Abstand
Gönn dir einige Tage, um Abstand vom Alltag zu gewinnen. Wichtig ist, dass du in dieser Zeit nicht grübelst oder versuchst, Lösungen zu finden. Schaffe einfach Raum für dich, ohne Druck. Erst danach beginnst du mit dem nächsten Schritt.
3. Mache einen Check für deine Lebensbereiche
4. Bewältige es nicht alleine
Du musst diesen Weg nicht alleine gehen. Sprich mit Menschen, denen du vertraust, oder suche dir professionelle Unterstützung. Ein Gespräch mit einer Therapeutin oder einem Coach kann dir neue Perspektiven eröffnen. Manchmal kann auch eine Begleitung durch einen Heilpraktiker für Psychotherapie, der ganzheitlich auf Körper und Seele eingeht, eine wertvolle Hilfe sein.
Im Zweifel ist dein Hausarzt ein guter erster Ansprechpartner und kann dir geeignete Profis vermitteln.
5. Jetzt bist du bereit für positive Veränderungen
Manchmal braucht es Mut, um wieder zu deinem Rhythmus zu finden. Vielleicht hast du Angst, Dinge zu ändern oder Entscheidungen zu treffen. Doch kleine Schritte können dir in dieser Phase helfen, neue Kraft zu schöpfen:
Burnout ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Ruf deiner Seele, den Kurs deines Lebens zu überdenken. Es mag sich anfühlen wie ein dunkler Tunnel, doch am Ende wartet Licht: dein Licht.
Trau dich, die ersten Schritte zu machen. Spüre, was du brauchst, und höre auf die leise Stimme in dir. Sie wird dir den Weg weisen, zurück zu deiner Kraft und deinem Sinn.
Burnout zeigt dir, dass du einen Gang zurückschalten darfst. Es ist in Ordnung, nicht immer alles zu schaffen. Gib dir selbst die Erlaubnis, Fehler zu machen, Hilfe anzunehmen und Pausen einzulegen. Und vor allem: Vertraue darauf, dass deine innere Flamme mit jedem kleinen Schritt zurückkommt – heller und wärmer als zuvor.
Manchmal hilft es, ein Thema aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und tiefer einzutauchen. Wenn du dich mit dem Thema Burnout intensiver beschäftigen möchtest, könnten dir diese Bücher wertvolle Impulse geben:
Diese Bücher bieten dir eine Mischung aus praktischen Tipps, tieferem Verständnis und ermutigenden Perspektiven. Sie sind ein guter Ausgangspunkt, um deinen eigenen Weg aus der Erschöpfung zu finden.
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